Detroit Become Human im Test

Detroit: Become Human

PS4
8.4

Empfehlenswert

Detroit: Become Human im Test

Detroit Become Human im Test

Dieses Spiel hat seit langem mal wieder etwas ganz Besonderes!

Zum einen ist dieses Gameplay für mich komplett neu. Natürlich gibt es schon derartige Titel wie Until Dawn oder Spiele aus dem eigenen Hause der Entwickler Quantic Dream. Diese krasse Entscheidungsgewalt, die derartig in die Handlung des Spiels eingreift, ist aber definitiv neu!

Zum anderen fordern dich die Entscheidungen als Spieler ganz schön heraus. Wichtige Scheidepunkte sind nicht nur unter Zeitdruck zu fällen. Nein, du musst auch mit dir selbst und deiner Einstellung zur Story klar kommen. Das Ergebnis sind oft Bauchentscheidungen, die dir selbst dein wahres Ich zeigen ;-)

Handlung & Atmosphäre

Wie an anderer Stelle bereits erwähnt, erinnert mich die Story sehr an Blade Runner. Es geht hier zwar nicht genau um die selbe Sache, im Grunde aber um die Freiheit von intelligenten Androiden bzw. Cyborgs. Neu ist dies nicht. Viele Hollywood-Filme greifen diese uralte Angst vor der Selbstvernichtung der Menschen durch ihre eigene Erschaffung immer wieder auf.

Die Story nimmt jedoch von Anfang an ordentlich Fahrt auf und wird nie langweilig. Unterstützt wird dies durch den Wechsel zwischen den drei Charakteren Connor, Kara und Marcus. Alle drei haben ihre eigene kleine Geschichte, die in das große Hauptthema mündet.

Atmosphärisch kann ich nur ein großes Lob aussprechen. Sämtliche Elemente, die hier mitwirken sind stimmig. Grafik, Musik, Synchro, Sprecher, Schauspieler, etc.

Story-Mechanik & Immersion

Das Spielprinzip ist recht einfach. Eigentlich spielen wir einen interaktiven Film. Dadurch fallen die Steuerungselemente eher gering aus. Jedoch hast du immer das Gefühl, Herr über die Figuren zu sein. Auch wenn es nur minimale Bewegungen mit dem linken Analog-Stick sind. Ohne geht auch nichts vorwärts. Dies und viele Quick-Time-Events treiben die Story voran. Im Mittelpunkt stehen jedoch immer die Entscheidungen über ein gewisses Gesprächsthema oder einen Zweig der Handlung.

Genial ist die rüber gebrachte Immersion des Spiels. Gleich von Anfang an kocht das Thema Gewalt gegen Androiden hoch. Da wir selbst ein Androide sind, geht uns das sehr nahe. Jeder Charakter entwickelt sich ständig zu einem intelligenten Individuum weiter. Dadurch vergessen wir als Spieler selbst, dass wir Maschinen spielen und versetzen uns in die Protagonisten. Diese Diskrepanz ist es, die das Spiel quasi zu einem Meisterwerk machen. Einerseits sollen wir uns in der Frage Androiden und Rechte/Freiheit positionieren, spüren aber gleichzeitig am eigenen Leib wie es sich so lebt als unfreier Androide. Total geil gemacht…

Ein nennenswerter Minuspunkt ist an dieser Stelle das Speichersystem. Hast du ein Kapitel einmal angefangen, gibt es keine Checkpoints. Andererseits aber auch nicht schlimm. Die Kapitel sind nie wirklich lang und immerhin haben wir dann nochmal die Möglichkeit, einen anderen Weg zu gehen.

Spieldesign & Präsentation

Also wenn hier keine 10 Punkte fällig sind, weiß ich auch nicht. Die Grafik ist absolut State of the Art. Die Sequenzen besser als mancher Animationsfilm und alles drum herum perfekt gelöst. Selbst nach Abschluss der Kapitel sehen wir unseren Handlungsweg mit gefällten Entscheidungen und Konsequenzen. Jedoch nicht, was wohl passiert wäre, hätten wir uns anders entschieden. Und auch das Hauptmenü mit dem weiblichen Androiden, der zu uns spricht ist perfekt umgesetzt. Besser geht’s nicht!

Suchtfaktor & Langzeitmotivation

Für ein Spiel in diesem Genre würde ich den „Suchtfaktor“ schon relativ hoch ansetzen. Die progressive Story durch die drei Charaktere hat schon ihren Reiz, der uns immer wieder vor den Fernseher zwingt. Jedoch ist nach Abschluss der Story erst einmal Schluss. Zwar könnte man das Spiel mit Sicherheit 2-3 Mal spielen und eine komplett neue Handlung erleben. Der Reiz dazu fällt bei mir aber gering aus. Vielleicht braucht es auch etwas Abstand und andere Spiele zwischendurch, um einen weiteren Durchgang zu starten.

Steuerung & Bedienung

Wie bereits erwähnt, fällt die eigentliche Steuerung sehr gering aus. Diese ist aber im Rahmen ihrer selbst gut umgesetzt. Hin und wieder müssen wir unseren Charakter etwas hin und her bewegen um das gewünschte Element zu bedienen. Sonst klappt aber alles ganz gut.

Immer eine Freude war der Analyse-Modus. Hierbei untersuchen wir Leichen, Tatorte oder Objekte. Auch die Vorberechnung von Laufwegen hat immer wieder Spaß gemacht. Steuerung und Bedienung hier Top!

Und jetzt kommt der Abzug: Quick-Time-Events sind ja hin und wieder ganz nett. In diesem Spiel passen sie auch ganz gut rein. Manchmal finde ich sie aber etwas übertrieben und oft zu stark fordernd in Sachen Reaktion. Immer wieder drückte ich zwar rechtzeitig eine Taste auf dem Controller, jedoch nicht nicht die richtige. Das Dumme daran: Bei den QTE kann es passieren, dass ein Charakter für immer stirbt.

Detroit: Become Human im Test – Fazit

Mit 8,4 Punkten kann ich das Spiel nur jedem empfehlen, der es etwas ruhiger mag und auf eine gutes Storytelling steht. Der klassische Call of Duty Zocker wird mit diesem Spiel vermutlich nichts anfangen können. Zwar hätte ich es mir nie für einen Neupreis von knappen 60,- Euro gekauft, denn hier ist der Inhalt einfach zu kurz. Im Sale für 15,- Euro war es aber genau richtig.

Mit einer Metascore von 70-80 finde ich den Titel auch recht fair positioniert. Bei der Frage, was ich bei dem Spiel jedoch besser gemacht hätte, muss ich selbst mit der Schulter zucken. Es ist eben eine Art Mischung aus Film und Spiel. Also fällt eine gewisse Portion Spielspaß weg, wird aber durch Film typische Elemente aufgefüllt. Was ich damit sagen möchte: Es fällt recht schwer, ein solches Spiel zu bewerten.

 

In diesem Sinne – Freiheit für die Maschinen… 

SPIELE NICHT EINFACH. SEI LEIDENSCHAFTLICH!
Dennis | gamer83.de

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