Far Cry 3 Test

Far Cry 3 Test

9.3

Überragend

Far Cry 3 entführt uns wieder auf eine tropische Insel und kehrt damit zu den Wurzeln zurück. Die Umstände sind diesmal etwas anders aber das Prinzip ist das gleiche: Eine One-Man-Show a la „McLane“ (Stirb Langsam) gegen die Bösen. Viel Spaß beim lesen…

Allgemein ist das Grafikdesign sehr farbenfroh gestaltet. Das ist einerseits ganz toll, weil es einfach zum Spiel passt aber dennoch irgendwie schade. Mit ein bisschen weniger Farbintensität würde alles etwas realistischer aussehen.

Was mich mal wieder total fasziniert hat, sind die Details der Natur. Ob es nun Büsche, Palmblätter, Gräser oder Küstenabschnitte sind. Wie schon im ersten Teil wurde hier wieder sehr viel Wert darauf gelegt. Auch zu Beleuchtungs- und Spezialeffekten kann man nichts negatives sagen. Alles zeitgemäß und passend integriert. Hier zähle ich auch die tollen Wechsel der Tageszeit dazu. Es wird nicht nur einfach dunkel und wieder hell. Schöne Sonnenaufgänge und stimmungsvolle Dämmerung lassen so manchen Blick aufs Meer hinaus wirken.

Seitens der Performance hatte ich keine Probleme. Bei maximalen Details waren immer über 40 Frames möglich. Mit ein bisschen herumdoktern hätte man bestimmt noch etwas mehr Kantenglättung heraus kitzeln können. Ich muss aber zugeben, dass ich diesmal einfach drauf los gespielt habe.

Insgesamt betrachtet eine richtig gelungene Grafik, die mit Sicherheit auch mit weniger Details noch gut zur Geltung kommt.

Als Film-Liebhaber muss ich ganz klar sagen, dass die deutsche Synchronisation ein Highlight ist. Unser Protagonist Jason Brody wird von Gerrit Schmidt-Foß gesprochen, der Leonardo DiCaprio sonst seine Stimme leiht. Und nicht nur der. Alle Charaktere sind sehr gut synchronisiert und authentisch gesprochen. Mir gefällt es generell wenn der spielbare Charakter selbst auch spricht.

Ein weiterer Punkt sind die super inszenierten Zwischensequenzen. Oft kann man hier einfach nur gemütlich „Film schauen“ und die Finger entspannen, manchmal sind diese aber auch mit viel Action Spielbar. So führen uns die Sequenzen mit gelungenem Hollywood-Charakter durch die Story und sorgen für die nötige Abwechslung.

Das Fähigkeiten-Menü ist endlich mal so wie es immer sein sollte. Mit steigender Erfahrung erreichen wir wie gewohnt neue Levels. Dabei erhalten wir bei jedem Level einen Fähigkeitspunkt. Diesen können wir dann direkt in eine spezielle Fertigkeit einlösen. Beispielsweise in einen Gesundheitsbalken oder die sogenannten „TakeDowns“. Also eine spezielle Technik um unsere Gegner a la Steven Seagal niederzustrecken. In anderen Spielen bin ich immer enttäuscht wenn ich nach einem Levelaufstieg meine „Handfeuerwaffenfähigkeit“ von 13 auf 14 erhöhen darf und eigentlich keinen Unterschied merke.

Miese Funktürme!
Irgendwie versuchten die Entwickler das Erklimmen eines Turmes von Mal zu Mal schwieriger zu gestalten. Ich weiß nicht wie oft ich bei gewissen Türmen kurz vor dem Ziel in die Tiefe fiel. Die Motivation nach dem dritten Mal erneut von unten anzufangen ist sehr gering.

Eine weitere kleine Nervensäge ist die ausgeprägte Fauna der Inselwelt. Man stelle sich vor, ich schleiche mich an einen Außenposten heran. Erledige lautlos wie ein Ninja die ersten drei Wachen  mit dem Bogen. Bewege mich auf die andere Seite durch Büsche und Gräser und habe die nächsten zwei wachen schon im Visier. Da greift mich doch von hinten so ein blöder Kakadu mit lautstarkem Geschrei an! Was passiert dann? Die restlichen Wachen schlagen Alarm, es kommt Verstärkung, ich gehe drauf und darf von vorn anfangen. NARF!

Des weiteren möchte ich mich noch über das Speichersystem auslassen. Das Spiel speichert selbstständig die Fortschritte nach abgeschlossenen Missionen oder im Laufe einer Mission durch Checkpoints. An sich ganz OK. Leider handelt es sich bei den Checkpoints „während“ einer Mission nur um temporäre Speicherstände. Will ich also „während“ einer Mission nach dem dritten, vierten Checkpoint wann anders weiterspielen, müsste ich die Mission beim Neustart des Spiels von vorne beginnen. Was soll das?

Man nehme die Filme “The Beach” und “Stirb Langsam 1-3”, würzt mit etwas James Bond und schmeckt mit einer Prise Indiana Jones ab. Et voila! Was für eine tolle Story!

Ich habe schon lange kein Spiel mehr mit so einer hollywoodreifen- und tief gehenden Story gesehen. Aus diesem Grund will ich nun gar nicht weit ausholen. Das würde eindeutig den Rahmen Sprengen. Interessant finde ich, dass der Single-Player Modus nicht einfach nur Kampagne heißt, sondern “Story-Modus”. Zum Zeichen der Begeisterung verleihe ich hiermit den ersten “STORY- AWARD” für das Jahr 2014!

Kaufen, kaufen, kaufen!
Was soll ich noch groß sagen. Das Spiel hat einfach das gewisse Etwas um Spaß zu haben. Natürlich gibt es ein paar Punkte an denen man sich jetzt aufhängen könnte. Ob die Sache mit den Pflanzen, das Jagen oder die Rakyat-Prüfungen Sinn machen ist doch Wurscht! Allein schon das eine Mal rein schauen hat etwas. Auch das Messerwerfen und das Pokerspielen ist nicht der Bringer aber es gehört eben dazu.

Viel schlimmer finde ich das mit den geheimen Kisten die überall verteilt sind. Nach der 100. Kiste habe ich irgendwann aufgehört alle zu öffnen. Es könnte doch hin und wieder ne tolle Spezialwaffe oder RICHTIG VIEL GELD drin sein. Abschließend muss ich noch den tollen Soundtrack loben! Vor allem die geschickte Einbindung von Wagners Walkürenritt ;-).

Ich denke das Spiel bietet für jeden etwas. Auch wenn das Ziel ist, alle möglichen Relikte zu sammeln. Wen die Nebenelemente gar nicht interessieren, kommt auf jeden Fall auch auf seine Kosten!

Das ist der Hammer!

  • Deutsche Synchronisierung
  • Super Zwischensequenzen
  • Durchdachtes Fähigkeitenmenü

Das nervt...

  • Funktürme erklimmen
  • Tierwelt stört im falschen Moment
  • Speichersystem oft Schikane
9.3

Überragend

Grafik - 10
Sound - 10
Story und Spieltiefe - 10
Spielmechanik - 8
Bedienung - 8
Umfang - 10

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