In diesem Beitrag werden Marken und Produkte genannt, gezeigt oder verlinkt. In Einzelfällen werden mir auch Testmuster zur Verfügung gestellt. Die deutschen Gesetze verlangen, dass ich in diesem Fall auf WERBUNG hinweise. Du kannst dir sicher sein, dass meine Meinung dadurch nicht beeinflusst wird…
Das SCYLLA PRO CA240 Watercooling-Kit
Mit der Review der AiO-Wasserkühlung ORCUS 280 fing alles an…
Eine in mir schlummernde Begeisterung wurde geweckt, die meinem Faible für Overclocking und „am PC herumbasteln“ einen satten Stufenaufstieg verpasste!
Kaum war dieses Projekt dieser „Einsteiger-Wasserkühlung“ beendet, drehten sich meine Gedanken immer wieder um eine sogenannte „Custom Wasserkühlung“.
Das bedeutet, eine Wasserkühlung von Grund auf selbst zusammenzustellen. Also separater Kühlkörper, Ausgleichsbehälter, Pumpe, Radiator, etc. und alles mit Schläuchen oder Tubes zu verbinden. Einfach um dem PC noch mehr Geilheit, bessere Temps und dadurch mehr Power zu verleihen. Ach ja, und um wieder ein Bastelprojekt zu haben ;-)
Dann kam Raijintek auf mich zu und verpasste mir damit einen Headshot in genau dieses Gedankenspiel. Die Review des Starterpakets SCYLLA PRO CA240 ist also auch eine Premiere für mich und gamer83.de!
Aus diesem Grund möchte ich im Zuge dieses Tests auch auf Themen oder Probleme eingehen, die dich bei deiner ersten Custom Wasserkühlung beschäftigen. Legen wir los….
Verpackung, Lieferumfang & Daten
Die Verpackung des SCYLLA PRO CA240 ist recht schlicht gehalten: Ein naturbrauner Karton mit Tragegriff und einem Etikett darauf. Also zweckmäßig und völlig ausreichend. Deshalb hatte ich wohl auch versäumt, davon ein hübsches Foto zu machen.
Viel wichtiger ist der Inhalt…
Denn dieser ist nochmals einzeln verpackt und bietet dafür auch optisch aufgewertete Verpackungen (falls das jemand wichtig sein sollte). Was sofort auffällt, ist der überaus mächtige Ausgleichsbehälter mit Pumpe! Dazu später mehr.
Der Inhalt des Sets besteht im Detail aus:
- Forkis PRO ARGB CPU Block
- Antila D5 EVO ARGB Ausgleichsbehälter mit Pumpe
- 6 Anschluss Fittings 14/10
- 6 Fittings für 90° Winkel 14/10
- 4 PETG-Hardtubes 14/10
- 240er Radiator (Kupfer)
- 2 EOS ARGB Lüfter (PWM)
- RGB-Controller mit Fernbedienung
- 2 Flaschen RAIAQUA-T1 Kühlflüssigkeit (je 500 ml)
- Quetschflasche zum Befüllen
Du erhältst also ein tolles Gesamtpaket mit allen nötigen Utensilien und ausreichend Anschlüssen für einen (ersten) einfachen Loop.
Die Krönung wäre an dieser Stelle noch ein Ablassventil oder Kugelhahn, um bereits beim ersten Versuch eine Möglichkeit zu schaffen, die Brühe wieder (unkompliziert) abzulassen. Da dieses Zubehör aber nicht essenziell für den Betrieb ist, spielt es für die Review keine weitere Rolle.
Würde ich aber als Tipp mit auf den Weg geben. Am besten gleich dazu bestellen. Anbieter gibt es genug und die Gewinde sind genormt.
Die 4 Tubes aus PETG sind selbst für einen großen Loop mehr als ausreichend. So viel sei vorab verraten: Ich hatte mich bei der Montage einmal versägt und einmal beim Biegen verkackt. „Kommt beim ersten mal vor“ sagen erfahrene Wasserkühler. Und trotzdem reichten die Tubes aus.
Aber aufgepasst! Zu oft darf das mit diesem Set nicht passieren. Besorge dir lieber noch ein paar Ersatztubes. Es wird so oder so nicht deine letzte Wasserkühlung sein.
Das SCYLLA PRO CA240 kostet bei Amazon* derzeit um die 300,- Euro, was absoluter Wahnsinn ist! Verglichen mit Starter-Kits anderer Hersteller oder einer selbst zusammengesuchten Custom liegst du schnell bei 500-800 Euro. Ob es dafür auch entsprechend taugt, werden wir im Verlauf der Review sehen.
Ich denke wir sind uns einig, dass ein Preisvergleich mit Luftkühlung an dieser Stelle nichts zu suchen hat!
Auf technische Daten möchte ich an dieser Stelle nicht weiter eingehen. Wäre ja nur abgetippt. Das Internet bietet eine so schöne Funktion namens Verlinkung an, die mir doppelte Arbeit erspart ;-) Hier geht es zur offiziellen Webseite von Rajintek, falls du mehr Daten brauchst.
Im nächsten Abschnitt betrachten wir aber die Komponenten noch etwas genauer…
Verarbeitung, Haptik und Design
Hier schauen wir uns die einzelnen Komponenten im Detail an. Wie sind sie verarbeitet? Wie fühlen sie sich an und wie hochwertig sind sie in Funktion und Optik designt.
Antila D5 EVO RBW mit Pumpe
Herzstück und größte Komponente ist ganz klar der Ausgleichsbehälter mit Pumpe. Wie anfangs erwähnt, macht das Ding ordentlich Eindruck, allein durch seine Größe! Mit einem Gewicht von 1260 g und den Maßen 60 x 60 x 220 mm müsste auch klar sein, was ich meine…
Das Gehäuse besteht aus einem Alublock und der Behälter selbst aus echtem Glas, was ich total cool und hochwertig finde. Außerdem kann die Glasröhre herausgenommen werden, was die spätere Reinigung immens erleichtert. Das Fassungsvermögen des Behälters müsste bei ca. 500 ml liegen.
Die Anschlüsse des Antila D5 EVO RBW sind durchdacht umgesetzt. Mit jeweils einem Zu- und Ablauf an der Ober und Unterseite stehen den verschiedensten Loop-Konfigurationen nichts im Wege. Auf Nachfrage habe ich erfahren, dass der Behälter auch liegend betrieben werden kann.
Zusammengefasst wirkt das komplette Teil sehr hochwertig und sauber verarbeitet. Auch die Optik wirkt sehr ansprechend, was später mit den adressierbaren 5V-LEDs bestimmt noch intensiver zur Geltung kommt.
Befestigt kann der Ausgleichsbehälter übrigens stehend oder frei hängend. Durch das beigelegte Befestigungsmaterial und standardisierte M-Gewinde kann auch mal schnell improvisiert werden.
Kommen wir zur Pumpe…
Verwendet wird die Lowara D5, welche nach etwas Recherche einen sehr guten Ruf genießt und dazu als einer der besten D5-Pumpen auf dem Markt gilt. Mit maximalen 1500 Liter/h Fördervolumen könnte Sie sogar meinen Swimmingpool in knappen 2 Stunden füllen! Das ist krass!
Mit Saft wird sie über einen SATA-Stromanschluss über das Netzteil versorgt. Die Pumpendrehzahl lässt sich dann ganz easy mit einem kleinen Schraubendreher an der Unterseite per Potentiometer einstellen. Die Spanne reicht hier von 1800 – 4800 RPM. Mit einem weiteren Kabel kann diese Drehzahl über das Mainboard ausgelesen werden.
Apropos dieses Kabel: Während das SATA-Kabel sogar schwarz gesleevt wurde, ist dieses Tachosignal-Kabel in total auffälligem blau gehalten. Dazu ein weißer Anschlussstecker! Ein kleiner aber ärgerlicher Fauxpas für Freunde von aufgeräumten Systemen. Vor allem, wenn das Kabel quer über das Mainboard zum Anschluss muss.
Auf Nachfrage bei Raijintek habe ich erfahren, dass die Kabel zur Lowara-Pumpe gehören und hier seitens des Herstellers nichts verändert werden darf. Verständlich. Aber perfekt wäre für mich dann eine Beilage einer schwarzen Verlängerung für dieses Kabel.
Der Forkis PRO CPU Block
Der vernickelte Vollkupfer Wasserblock fügt sich super in die bereits coole/schlichte Optik des AGB ein. Auf der Oberseite schwarz gebürstetes Aluminium und recht starkes Acryl mit LED-Beleuchtung.
Auch das Gewicht ist nicht von schlechten Eltern, was auf einen starken Kupferkern hindeutet. Laut Herstellerangabe sind das 495 g ohne Halteclips bei 82 x 82 x 16 mm.
Wie auch bei Luftkühlern üblich, sind alle Halterahmen und Backplates für die gängigen Sockel vorhanden. Du kannst also von AMD zu Intel und wieder zurück wechseln, wie es beliebt.
Auch etwas Wärmeleitpaste ist mit am Start und das Kabel für die 5V-LEDs ist meiner Empfindung nach lang genug.
Radiator und Lüfter
Der 240er Radiator besteht aus Kupfer und wurde mit einer schwarz/matten Beschichtung versehen. Mehr kann ich fast nicht dazu sagen. Außer, dass er (wie gewohnt von Raijintek) sauber verarbeitet wurde. Mit einem Schluck Wasser habe ich geprüft, ob im Inneren noch feine Teilchen aus der Produktion vorhanden sind, die ausgespült werden. War aber nichts so. Sehr gut!
Viel interessanter sind hier die Lüfter…
Grundsätzlich gefällt mir die IRIS-Reihe der Raijintek-Lüfter besser. Diese haben einen offenen Rahmen und einen beleuchteten Außenring. Hier haben wir nun Lüfter der EOS-Reihe. Also schwarzer, schlichter Rahmen. Ich hake das mal stillschweigend als Geschmackssache ab.
Zur Vibrationsentkopplung liegen dem Set zwei Rahmengummis bei. Eine nette Geste seitens des Herstellers. Auch wenn ich diese Dinger persönlich hasse! Ist aber mein Problem. Daher werde ich sie später weglassen und Vibrationen in Kauf nehmen. Zumal die Aufleger an den vier Ecken bereits Gummipads haben. Reicht eigentlich…
Was mich sehr positiv überrascht hat: Die Lüfter werden per PWM-Signal angesteuert und können somit sehr genau gesteuert und geregelt werden. Sieht man leider immer seltener. Dazu (wie zum Rest passend) die jeweiligen 5V-LED-Anschlusskabel.
Control Hub
Den Lüftern liegt dann auch das LED-Steuergerät samt Fernbedienung bei. Hier werden später alle 5V-LED-Kabel angeschlossen. Verfügt dein Mainboard über einen 5V-LED-Port, kannst du damit auch das Steuergerät ansprechen. BITTE NICHT AN EINEN 12V PORT ANSCHLIESSEN!
So richtig geil finde ich ja die beiliegende Magnetplatte. Damit kann das Steuergerät an einen passenden Platz im Gehäuse angedockt werden. Alles bleibt so sehr flexibel, sollte sich mal was an den Kabeln, Lüftern, etc. ändern.
Fittings und Tubes
Auch die Fittings sind seidenmatt schwarz beschichtet und tragen ein kleines Raijintek-Logo. Und ja, diese bestehen ebenfalls im Kern aus Kupfer. Kleiner Minuspunkt im Hands on: Eines davon war so fest zugedreht, dass ich mit zwei kleinen Wasserpumpenzangen ran musste. Natürlich wurde dabei die schwarze Beschichtung etwas abgekratzt :-/
Für den späteren Loop werden auf jeden Fall alle 180°-Fittings benötigt. Solltest du deine Grafikkarte gleich mit einbinden, sind nochmals extra welche nötig. Bitte bedenken!
Anders dagegen die 90°-Fittings. Die sind optional zu sehen. Du kannst entweder alles biegen, alles damit verbinden oder eine Mischung aus beidem anstreben.
Die Tubes bestehen aus PETG-Material.
Natürlich wären Acryl-Tubes die etwas noblere Variante gewesen. ABER: Es handelt sich hierbei um ein Starterkit, mit dem in den meisten Fällen erste Erfahrungen in Sachen Custom Wasserkühlung gesammelt werden. Acryl ist zwar hochwertiger aber auch schwieriger zu biegen. Und schließlich muss sich der günstige Preis ja irgendwie niederschlagen. Also lieber hier wie bei der Pumpe…
Damit wären wir mit allen Komponenten durch. Ich kann wirklich nur auf sehr hohem Niveau ankreiden. Bis hier her hat Raijintek so was von sauber abgeliefert. Sehr gute Arbeit!
- DIY WASSERKÜHLUNG; Machen Sie Ihren PC zu einem optischen Meisterwerk mit dem kompletten Raijintek Scylla PRO-Kühlungsset, das Ihrem System einen atemberaubenden, unverwechselbaren Look verleiht, SILENT WINGS / HOHE LEISTUNG; Effiziente PWM-Lüfter versorgen den Radiator mit ausreichend Frischluft; Hochwertiger Kühlblock hält die Temperatur selbst der heißesten CPUs
- KIT; Enthält alles, was Sie: CPU-Kühler, Vollkupferradiator Calore Elite CA360, Pumpe, verschiedene Anschlüsse und Schläuche, ARGB-Lüfter, Kühlmittel, ARGB-Controller und Fernbedienung
- WATERCOOLING SET; Dynamische, individuell adressierbare RGB-Beleuchtung ANTILA D5 RBW-Pumpe, drei 120mm Lüfter und FORKIS PRO RBW CPU-Kühler; Verleihen Sie Ihrem PC ein wirkungsvolles Aussehen
- MODULARER AUFBAU; Das Kit kann mit zusätzlichen Komponenten, wie z B Kühlern für Grafikkarten oder zusätzlichen Kühlern, aufgerüstet werden, so dass Sie für zukünftige Upgrades
Montage, Anschluss & Befüllung
Nun geht es an den schwierigsten Teil, der dir beim ersten Mal einiges an Kopfzerbrechen abverlangen wird.
Die richtige Planung des Loops, der benötigten Utensilien und Werkzeug ist dabei das wichtigste. Es macht auch Sinn, im Vorfeld einige Videos anzuschauen, wie das alles so funktioniert.
In meinem Fall stellte sich zum Beispiel heraus, dass mein tolles Raijintek Silenos Pro Gehäuse einfach zu klein für den Ausgleichsbehälter ist. Das hatte ich im Vorfeld mit einem „wird schon passen“ abgewunken. Schwerer Fehler!
Hier ein (etwas schlechtes) Bild beim Versuch, den Ausgleichsbehälter in das Gehäuse zu quetschen…
Also habe ich den Entschluss gefasst, meinem „PC an der Wand“ Setup ein weiteres Upgrade zu verpassen und mir das Raijintek PAEAN Showcase zu holen :-)
Damit ist ein für alle Mal genug Platz, es macht sich sowieso gut an der Wand und es sieht später einfach mega geil aus!
- ATX GEHÄUSE; Motherboards in Formaten von Mini-ITX bis ATX sowie für grafikkarten mit einer Länge von bis zu 310 mm und CPU Cooler Höhe von 165 mm (unbegrenzt ohne Seitenteil)
- GLASGEHÄUSE, SEITLICH PC GEHÄUSE DURCHSICHTIG; Die beiden Seitenwände aus leicht getöntem 5mm dickem gehärtetem Glas werden Sie am meisten begeistern, durch die sich computer tower als Show-Case
- PC CASE GAMING; pc gehäuse glas, in dem wahlweise drei 3,5-Zoll und drei 2,5-Zoll-Laufwerke untergebracht werden können. Entfernbares I/O-Panel mit 4x USB 3.0 & Audio In/Out
- PC GEHÄUSE FÜR WASSERKÜHLUNG; PC gaming case bietet Platz für 3x 120 mm / 2x 140 mm (Kammer Link); Dass Sie diese durch einen 240, 280 oder 360 Millimeter großen Heizkörper ersetzen können
Wie erwähnt, steht am Anfang die Planung des Loops. Hierzu hatte ich zuerst den CPU-Block montiert, da er von der Position fix ist.
Ausgleichsbehälter und Radiator können dagegen flexibel montiert werden. Deren Position legt später auch den Verlauf der Tubes fest. Also hatte ich mir beides zurechtgelegt und einfach mal geschaut, wie die Tubes dann laufen könnten…
Anders als oft behauptet, spielt es bei Custom Wasserkühlungen keine Rolle, in welcher Reihenfolge die Komponenten im Wasserkreislauf angeordnet werden. Du kannst dich in der Planung der Tubes völlig frei nach Gusto austoben.
Da ich ein Freund von geraden Linien und sauber ausgerichteten Waag- und Senkrechten bin, entschied ich mich entsprechend für ein geradliniges Setup der Tubes. Komplizierte Verläufe der Tubes sollen dabei mit den 90°-Fittings erleichtert werden. Der Rest wird von Hand gebogen.
Für das Biegen, Sägen und Anbringen der Tubes brauchst du einiges an Werkzeug und Utensilien. Hierzu gibt es sehr schöne Videos und Guides im Netz. Hier aber noch ein paar Tipps von meiner Seite, die oft nicht erwähnt werden:
- eine kleine Wasserwaage hilft beim Ausrichten der Tubes
- anstatt einem Entgrater kann auch Schmirgelpapier und ein Senkbohrer herhalten
- die Tubes nach dem Sägen und Entgraten immer gründlich durchspülen
- BAUE DIE GRAFIKKARTE GLEICH MIT EIN! (also nicht wie ich)
Hast du alles erledigt, kann der Loop zur Befüllung startklar gemacht werden. Bitte nochmals alle Anschlüsse kontrollieren und das System für evtl. Undichtigkeiten mit Küchenpapier auslegen, damit nichts auf die Elektronik tropft.
Die Wasserkühlung sollte zum Befüllen ohne das System betrieben werden. Also Mainboard, Grafikkarte und so weiter vom Netzteil trennen und nur die Wasserkühlung anschließen. Mit einem Netzteiltester (liegt meistens beim Netzteil bei) können wir durch das Einschalten des Netzteils Saft auf die Wasserkühlung geben.
Jetzt wird es spannend!
Den Ausgleichsbehälter mit Kühlflüssigkeit und der mitgelieferten Quetschflasche füllen und die Pumpe einschalten, bis der Ausgleichsbehälter fast leer ist. Bevor die Pumpe Luft zieht wieder ausschalten und weiter befüllen. Das machst du so lange, bis der komplette Loop gefüllt ist und der Kreislauf zirkuliert.
Vorteil beim SCYLLA PRO CA240: Der große Ausgleichsbehälter macht diesen Vorgang recht einfach!
Wenn alles dicht ist und der Kreislauf zirkuliert, haben wir es geschafft. Die Luftbläschen werden sich mit der Zeit noch aus dem System schwemmen. Nun können wir den PC fertig machen und alles wieder anschließen.
Das SCYLLA PRO CA240 Set lässt sich zusammengefasst sehr einfach und ohne Komplikationen montieren und befüllen. Auch die Fittings halten bei sauberer Arbeit absolut dicht. Für Anfänger wie mich bestens geeignet.
Das Verkabeln der LED-Anschlüsse geht ebenfalls leicht von der Hand. Wenn du die simple Regel beachtest 5V-Geräte nicht an 12V-Quellen anzuschließen, kann hier nichts schief gehen.
Praxis & Benchmarks
Bevor es an die Temperaturen, Werte und Erfahrungen mit dieser Wasserkühlung geht, hier noch mein System:
- AMD RYZEN 7 5800X
- ASUS ROG Strix B550-F Gaming
- 32 GB Corsair Vengeance LPX DDR4 3200 Mhz
- Gigabyte RTX 2070 Super
Einstellung der Pumpe
Nachdem die Befüllung abgeschlossen war, spielte ich etwas mit der Pumpeneinstellung herum. Ganz klar: Für meinen recht einfachen Loop hat die Pumpe leichtes Spiel und muss nicht auf Volllast fahren.
Also startete ich mit ca. 2500 RPM (Stufe 2).
Sofort war ich von der geringen Lautstärke begeistert, die die Pumpe von sich gibt. Schon jetzt ist mein gesamtes System leiser als bisher mit der AiO-Wasserkühlung und 4 Lüftern.
Da ich es liebe, die Lautstärke auf ein Minimum ohne Kühlungsverlust zu bekommen, hatte ich nach einigen Stresstests und Zockereien einfach mal die Stufe 1 mit 1800 RPM eingestellt. Dazu die Lüfter am Radiator ebenfalls auf konstant kleinste Stufe (ca. 800 RPM).
Das Ergebnis ist der Hammer!
Mein System ist sozusagen unhörbar. Ein leichtes aber angenehmes Summen der Pumpe ist nur hören, wenn es absolut still im Raum ist. Klar, sobald die Grafikkarte los legt, übernimmt sie die Führung in Sachen Lautstärke. Aber mit dieser Geräuschkulisse im Idle möchte ich künftig arbeiten.
Nebenbei sei erwähnt, dass die Wasserkühlung ansonsten keinen Mucks von sich gibt. Kein blubbern, kein rasseln, keine optische Wasserbewegung. Manchmal frage ich mich sogar, ob sie überhaupt läuft ;-)
Schauen wir uns also ein paar Werte mit dieser Konfiguration an, die ich nun seit drei Wochen fahre…
Temperaturen und Benchmarks
Für einen Stresstest und zum ausloten der maximalen Temperaturen nutze ich Cinebench R23 im Multicore-Modus. Da es mir nur darum geht, mit der eingestellten Pumpenleistung im Alltag nicht an die Temperaturgrenze zu kommen, machen krasse Stresser wie Prime95 erst einmal keinen Sinn für mich.
Deshalb werte ich auch eher Temperaturen beim Zocken. Hierzu spiele ich derzeit Cyberpunk 2077, was wohl am ehesten die CPU stressen wird.
Folgende Temperaturen sind Schnittmengen aus vielen Momentaufzeichnungen und bei einer Raumtemperatur von 20-22 °C gemessen worden.
- CPU-Temperatur im Idle: 38 °C
- Wassertemperatur im Idle: 29 °C
- maximale CPU-Temperatur Cinebench R23: 84 °C
- maximale CPU-Temperatur Zocken: 65 °C
- maximale Wassertemperatur: 35 °C
Ein heruntertakten aufgrund der Temperaturen konnte ich nie beobachten. Die erreichte Score im Cinebench R23 betrug übrigens im Schnitt 14.800 Punkte. Die Wassertemperatur stieg auch nach langen Testphasen nie über die 35 Grad. Hier hat sich das Kühlsystem also eingependelt.
Natürlich fahre ich mit dieser Konfiguration schon sehr hoch mit den Temperaturen. Bedenkt man aber, dass Pumpe und Lüfter am Minimum laufen, ist das für mich ein mehr als geniales Ergebnis. Geräuschkulisse mit eingeschlossen!
Die SCYLLA PRO CA240 Wasserkühlung hat also noch ordentlich Potential. Ein 360er Radiator könnte sogar mit diesen Einstellungen noch mehr herausholen.
Leider fehlen mir an dieser Stelle Vergleichswerte, die zum Beispiel die Kühlleistung des Forkis CPU-Blocks aufzeigen. Dennoch sprechen aber die von mir gemessenen Werte im Alltag für sich, würde ich sagen.
Gesamteindruck & Fazit des SCYLLA PRO CA240
Was Raijintek hier abliefert, ist ohne Zweifel ein Meisterwerk! So sehr ich auch suche, ich finde bis auf dieses blaue Kabel und den einen festgefressenen Fitting keine Punkte zur Beanstandung.
Unschlagbar ist der Preis von ca. 300,- Euro für dieses Set und was du dafür bekommst. Eigentlich krass, dass ähnliche Sets erst bei ca. 500,- Euro anfangen.
Bis heute hält meine Begeisterung für die Pumpe und deren geringe Geräuschemission an! Dazu eine stylische Optik, schicke Beleuchtung, super Kühlleistung mit Luft nach oben und rundum einwandfreie Verarbeitung.
Ich müsste im Archiv graben aber ich meine das ist meine erste Review, die ein nahezu perfektes Ergebnis hervorbringt!