Tomb Raider Test

Tomb Raider Test

8.8

Empfehlenswert

Mein erstes Tomb Raider hatte ich irgendwann zwischen 1996 und 1998 gespielt, ich weiß es nicht mehr genau. Aufgrund des Hypes um diese „reizende“ Hauptdarstellerin hatte ich es von einem Freund ausgeliehen und gespielt. Grob kann ich mich noch an eine Schießerei auf der chinesischen Mauer oder an einige Tauchmanöver in Venedig erinnern. Auf jeden Fall haben mich die folgenden Tomb Raider Titel nie wieder wirklich zum Kauf gereizt. Das ewige herumspringen und hangeln mit viel zu häufigen „Fehltritten“ ging mir auf den Sack! Einzig Tomb Raider Anniversary aus dem Jahr 2007 hatte ich mir gekauft, weil ich ein Spiel brauchte, mit dem ich mein neues Gamepad testen konnte.

Im Jahr 2013 sollte sich nun alles ändern: Tomb Raider in der Generalüberholung. Neues Gameplay, neues Konzept, bessere Story, zeitgenössische Rollenspielelemente sowie ein komplett überarbeiteter Charakter der Lara Croft. Keine überdimensionale Oberweite mehr, keine harte „Xena“-ähnliche Alleskönnerin mehr. Die neue Lara ist die Lara Croft VOR der Zeit wie wir sie kennen. Sie ist noch ein Mädchen, verletzlich, sensibel und ein unbeschriebenes Blatt.

Aus Neugier, den Berichterstattungen sowie den guten Bewertungen war es für mich ein MUSS, mich selbst davon zu überzeugen…

Die Grafik in Tomb Raider ist mit Sicherheit zeitgemäß und gelungen. Besonders die Technik „TressFX“ sorgte hier für etwas Neues. Diese Technik wird verwendet um das Haar von Lara sehr natürlich aussehen zu lassen. Das wirkt sich dann auf die Bewegung der Haare bei Laufen, sowie die Feinheit der einzelnen Strähnen aus. Ein wirklich toller Effekt!

Mit meinem aktuellen System konnte ich alle übrigen Einstellungen auf maximalen Details belassen. Nur beim Antialiasing war die maximale Stufe nicht möglich um über konstante 40 FPS zu kommen.
Was mir besonders aufgefallen ist, waren die Feuer- und Explosionseffekte. Diese kommen sehr natürlich rüber und wirken nicht wie sonst, auf den Hintergrund „darübergelegt“. Auch die dazugehörige Physik wirkt dabei sehr passend.

Einen leichten Abzug bekommt die Grafik jedoch beim allgemeinen Eindruck während des Tageslichts im Spiel. Hierbei wirkt das Gelände und die Grafik allgemein etwas blass.

Ein wesentlicher Punkt im Spiel sind die zahlreichen Seile, die über größere Distanzen oder unwegsames Gelände gespannt sind. Diese können wir mit Hilfe unserer Kletteraxt entlang rutschen oder bergauf entlang hangeln. Später lassen sich mit Hilfe unseres Bogens sogar selbst solche Seile spannen. Ganz klar ein Punkt, der bis zum Schluss Spaß macht und vor Spielfrust bewahrt.

Für mich eine geniale Verbesserung, die mir in älteren Tomb Raider Titeln immer gefehlt hat. Trotzdem bleibt noch genug Platz für die klassischen Kletter-, Hangel- und Sprungeinlagen.

Ganz klar die Quick-Time-Events!
War ich bisher ein Sympathisant dieser plötzlichen Interaktionen, fand ich es diesmal ein wenig zu viel und zu kompliziert. Zur Erklärung, ein Quick-Time-Event ist eine Aktion, die vom Spieler per Tastendruck bzw. Tastenkombination während einer vermeintlichen Zwischensequenz durchgeführt werden muss. Wird diese nicht rechtzeitig oder falsch ausgeführt – Game Over! In Tomb Raider werden diese QTE sehr kompliziert gehalten.

Ich brauchte also das erste Mal neu Laden, weil ich den QTE natürlich verpasst habe. Beim zweiten bis dritten Mal musste ich darauf achten, was ich eigentlich drücken oder machen soll und Nr. 4-8 hatte ich den falschen Moment erwischt, da die QTE in Tomb Raider oft zu einem bestimmten Moment geschehen müssen.

Tomb Raider versucht von Anfang an eine tolle Handlung mit allem drum und dran aufzubauen. Meinerseits auch echt gut gelungen! Die Zwischensequenzen, die Rückblicksequenzen, die Tagebucheinträge von Lara sowie die zahlreichen Fundstücke auf der Insel führen uns filmreif durch das Spiel.

Zugegeben, es gibt ein paar Schwachpunkte bei denen mir manchmal die Logik verloren ging. Diesen Punkt werte ich jedoch sehr vorsichtig. Bei meiner Reliquienjagd in einem bestimmten Kartengebiet ist mir aufgefallen, dass die zahlreichen Sammelobjekte nach und nach offene Lücken der Story füllen. Wer also ausschließlich der Hauptquest folgt und keinen Sammlertrieb entwickelt, bekommt von der Tiefe der Story nicht viel mit. Auf jeden Fall eine Top Story, die genügend Tiefe erzeugt und manchmal an bekannte Titel aus TV und Film erinnert!

Das Spiel macht richtig Spaß und überzeugt auf ganzer Linie. Auch die versprochenen Neuerungen sind einer Meinung nach super gelungen. Lara als Protagonist gefällt mir ebenfalls richtig gut. Ein bisschen mehr Entwicklung in den Antagonist oder die anderen Charaktere hätte ich mir vielleicht noch gewünscht.

Die Rollenspielelemente, die offene Karte oder auch die Zwischensequenzen sind ganz nach meinem Geschmack und treffen voll ins Schwarze. Genial finde ich den roten Faden, der uns von Lara dem „Mädchen“, bis zur Lara der „Kämpferin ohne Skrupel“, führt. Der rote Faden endet dann in einem Moment des Showdowns, als Lara auf einmal eine zweite Pistole in die Hand fällt und wir auf einmal spüren: „WOW, Lara Croft ist jetzt Tomb Raider“!

Das ist der Hammer!

  • Seilrutschen sind cool!

Das nervt...

  • Quick-Time-Events
8.8

Empfehlenswert

Grafik - 9
Sound - 8
Story und Spieltiefe - 8
Spielmechanik - 10
Bedienung - 9
Umfang - 9

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