PC Tuning Software – Sinnvoll oder Geldmacherei?

pc tuning softwarePC Tuning Software, die unseren PC von „Datenmüll“ befreien- und somit schneller machen sollen, gibt es schon seit Windows 95. Doch sind diese Systemoptimierer überhaupt noch sinnvoll oder wird hier mit unnötigen Funktionen am falschen Ende Geld ausgegeben?

 

Woher kommt der sogenannte Datenmüll?

Temporäre- und verwaiste Dateien. Fragmentierung. Zu viele Programme im Autostart. Eine aufgeblasene Registry. Ein voller Papierkorb.

Das sind nur einige Beispiele für das, was sich unter dem bösen Wort „Datenmüll“ alles verbirgt. Doch was hat das alles mit der Geschwindigkeit des Rechners zu tun?

Ganz einfach: Je länger eine Windows-Installation in Verwendung ist, desto mehr von diesem „Datenmüll“ sammelt sich auf unserer Kiste an.

Die Folge: Der PC wird träge, schwerfällig und ist nur noch am „rattern“. Das Hochfahren dauert eine gefühlte Ewigkeit und schließlich hängt sich der Rechner auch mal auf.

 

Heute noch ein Problem?

Tiefer in das Thema „Datenmüll“ möchte ich an dieser Stelle gar nicht einsteigen. Es gibt schon genug Artikel im Netz, die sich detailliert damit beschäftigen, wie er entsteht und was er anrichten kann.

Viel mehr möchte ich folgende Fragen klären:

Ist Datenmüll heute noch ein Problem, dass mit spezieller PC Tuning Software bekämpft werden muss oder gibt es gar kein Problem mehr?

 

Früher und Heute

Windows 95, Windows 98, Windows XP und Windows 7. Bei allen diesen Betriebssystemen gab es viel zu tun, um eine saubere und flotte Windows-Installation zu erhalten. Der entstehende „Datenmüll“ legte sich direkt auf die Hüften des Rechners.

Ich liebte es, mit speziellen Windows-Tricks den PC zu entschlacken. Unnötige Dienste abzuschalten. Manuelle Registry-Eingriffe vorzunehmen, die den PC beschleunigten. Regelmäßig die Festplatte zu defragmentieren. Den Autostart per „msconfig“ zu säubern und regelmäßig temporäre- und verwaiste Dateien zu löschen. Um nur einige Punkte aufzuzählen.

Hier einige Beiträge als Beispiel dazu:
Windows 7 – Schneller herunterfahren
Windows 7 – Protokollierung abschalten
Windows 7 – Indexierung optimieren
Windows 7 – Prefetch bremst SSD’s aus!

Ja, noch bis zu Windows 7 war es ein ganzes Stück Arbeit, den geliebten PC sauber zu halten. Und wenn es gar nicht mehr anders ging, wurde einfach alles platt gemacht. „Format c:“, Windows neu aufsetzen und schon rannte die Kiste wieder.

Und wie sieht es heute aus?

Windows 10 hat vieles verändert. Die Architektur des Betriebssystems wurde komplett überarbeitet. Speicher ist so viel vorhanden wie noch nie und die Leistung der Hardware ist einige Generationen weiter.

Ganz besonders die SSD-Speichertechnik sowie ein neuer Standard im Arbeitsspeicher und schnellere Übertragungsraten zwischen Speicher, Mainboard und Prozessor sorgen für nie dagewesene Geschwindigkeit.

Das beste Beispiel ist das nicht mehr notwendige defragmentieren der Festplatte. Einer SSD ist es egal wie eine Datei auf dem Speicher verteilt ist. Im Gegenteil, die Defragmentierung würde eher die Lebenszeit der SSD verkürzen.

Viele Anwendungen nutzen wir gar nicht mehr lokal, sondern führen sie direkt in der Cloud aus. Spiele werden zentral über die Steam-Bibliothek gemanagt und die Zeit der kleinen Hilfsprogramme, die die Registry vollknallen, ist vorbei.

Es wird allgemein weniger an temporären Dateien, Protokolldaten und Programmresten produziert. Und wenn doch, spielt es keine so große Rolle mehr. Der geringe Verlust an Geschwindigkeit wird kaum mehr wahrgenommen.

 

Ist PC Tuning Software also nun sinnvoll?

Wenn wir uns nun beide Gesichtspunkte anschauen, ist klar was ich damit aufzeigen möchte. Vor einigen Jahren sorgte „Datenmüll“ zunehmend für Probleme. Heute entsteht grundsätzlich weniger davon, er ist aber immer noch da. Der feine Unterschied: Er wird nicht mehr bemerkt!

Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht. Wer gerne ein aufgeräumtes und sauberes System nutzt, sollte trotzdem regelmäßig für Ordnung sorgen.

Hinzu kommt, dass „Datenmüll“ heute ein etwas anderes Gesicht hat. War es früher viel unnützer Datenballast, sind es heute eher Cookies, Browser-Verlaufsprotokolle und viele persönliche Daten. Es macht also schon aus Sicherheitsaspekten Sinn, hier ab und zu auszumisten.

Grundsätzlich würde ich demnach sagen, dass eine gute PC Tuning Software immer noch Sinn macht. Vor allem für User, die sich nicht ganz so gut mit Windows auskennen und viele „Aufräumarbeiten“ nicht selbst erledigen können.

Für sattelfeste Windows-Veteranen empfehle ich, genau zu prüfen, welche Vorteile sich durch eine geeignete Software ergeben. Manchmal ist man ja auch einfach zu faul, alles selbst zu machen. Da wäre doch eine One-Klick-Reinigung angebracht.

Abschließend also das Fazit:
Es ist egal ob früher oder heute. Du kannst entweder alles selbst machen oder machen lassen. Aber es sollte gemacht werden. 

Eine gute Gegenüberstellung der aktuell verfügbaren PC Tuning Softwares ist hilfreich, da Funktionen, Kompatibilität, Bedienung, Preise und Support verglichen und bewertet werden.

Außerdem kannst du sicher sein, dass hier keine „schwarzen Schafe“ dabei sind, die wirklich nur Quatsch verkaufen und den PC eher zumüllen anstatt ihn aufzuräumen.

1 Kommentar

  1. Ich persönlich habe früher auch so eine Software genutzt, da sie kostenlos in einer großen PC-Zeitung drin war. Mit Ablauf der Lizenz musste ich also eine Lösung finden, wie ich die weiter nutzen kann, ohne mir ein teures Programm zu holen :D

    Ich lösche seitdem in unregelmäßigen Abständen die temporären Datein auf meinem Rechner und stelle unter msconfig die Programme zum Systemstart ab.

    Oftmals denkt man sich ja, dass man dieses und jenes Programm ab und zu benutzt und es deshalb mitlaufen kann. Ich kann nur empfehlen, mal eine Strichliste zu machen, wie häufiges die bestimmten Programme genutzt werden. Somit konnte ich eine beachtliche Anzahl an Programmen aus dem Autostart löschen…

    Antwort

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