Echtzeit Strategiespiele: Ist das Genre tot?

Update am 10.02.2017
Der Artikel wurde etwas überarbeitet, Formulierungen geändert und Informationen aus den Kommentaren mit eingebunden. Außerdem wurden die „Thesen“ überarbeitet und die YouTube Links erneuert.

Echtzeit Strategiespiele sind auf dem PC so zuhause wie kein anderes Genre der Videospiele.

Jeder PC-Gamer hat mindestens eines der großen Vertreter schon einmal gespielt. Doch in letzter Zeit herrscht wahrhaft Ebbe auf dem Markt der Echtzeit Strategiespiele. Böse Zungen behaupten sogar, das Genre wäre tot!

Was ist passiert?

Gibt es keine Zielgruppe mehr?
Wirft die Echtzeit-Strategie nicht genug Geld ab?

Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, wollen wir uns vorab die Geschichte der Echtzeit Strategiespiele einmal im Detail ansehen.Echtzeit-Strategie

 

1992 – Ein Genre entsteht…

Die Westwood Studios bringen Dune II auf den Markt.

Westwood-Mitbegründer Brett W. Sperry gibt dem Spiel mit dem völlig neuen Spielprinzip die Genre-Bezeichnung „Echtzeit-Strategie“ oder im Original „real-time strategy“, kurz RTS.

Den richtigen Durchbruch erlebt das Genre mit Dune II noch nicht. Die Fachpresse spricht von einem Nischenmarkt.

Echtzeit Strategiespiele - Dune 2

Dune 2

 

1994 – Die Orks sind da!

Das bis heute bekannte Unternehmen Blizzard Entertainment tritt auf den Markt und veröffentlicht WarCraft: Orcs & Humans. Inspiriert von Dune II (vielleicht etwas zu inspiriert) spottet die Community von einem geklonten Dune II.  

Der neu integrierte Multiplayer-Modus ist jedoch eine Neuheit und weckt das Interesse vieler neuer Spieler für dieses Genre.

Echtzeit Strategiespiele - WarCraft

WarCraft: Orcs & Humans

 

1995 – Durchbruch der Echtzeit Strategiespiele

Schließlich soll es in diesem Jahr soweit sein: Mit Command & Conquer: Der Tiberiumkonflikt präsentieren die Westwood Studios einen absoluten Knaller!

Die Story, das Gameplay und besonders die neuen Video-Zwischensequenzen überzeugen auch die Massen. Durch den neuen „riesigen“ Datenträger CD-ROM kann den Gamern ab sofort ein aufwändig produziertes und eindrucksvolles Storytelling präsentiert werden.

Die Verkaufszahlen gehen durch die Decke und endlich fasst das Genre auch in der breiten Masse Fuß.

Echtzeit Strategiespiele - Command & Conquer

Command & Conquer: Der Tiberiumkonflikt

Im gleichen Jahr erscheint auch WarCraft 2: Tides of Darkness. Durch die völlig verschiedenen Settings (Science-Fiction vs. Ork-Fantasy) konkurrieren beide Titel nicht direkt.

WarCraft 2 ist übrigens einer der ersten Titel, der den sogenannten „Nebel des Krieges“ einführt. Bereits aufgeklärtes Terrain wird ohne dort positionierte Einheiten wieder verhüllt. Der Spieler sieht nur noch Terrain. Keine Einheiten des Gegners mehr.

Seitdem ist diese Spielmechanik Standard.

 

1996 – Alliierte vs. Sowjets

Beflügelt vom Erfolg des ersten C&C präsentiert Westwood einen weiteren Knaller. Mit Command & Conquer: Alarmstufe Rot ist die Spielewelt vollends im Strategie-Fieber.

Die Story um den Wissenschaftler Albert Einstein begeistert auf Anhieb: Der Wissenschaftler reist mit einer Zeitmaschine in die Vergangenheit. Dort möchte er Adolf Hitler daran hindern, den zweiten Weltkrieg auszulösen. Auch die fiktive Wendung, dass ohne die Herrschaft der Nazis ein Krieg zwischen den Supermächten entsteht, wirkt plausibel.

Übrigens erscheint das Spiel in Deutschland drastisch zensiert. Die Fußsoldaten sind im Spiel „Cyborgs“ und geben beim Überfahren ein an Blechdosen erinnerndes Geräusch von sich. Auch die Zwischensequenzen, in denen Adolf Hitler vorkommt, werden gekürzt.

Für viele – auch für mich – ist die zweite Schiene von C&C (also Alliierte vs. Sowjets) das bessere C&C. Erz sammeln, Teslaspulen bauen und eine Atombombe werfen machten einfach mehr Spaß wie GDI vs. NOD.  

Echtzeit Strategiespiele - C&C: Alarmstufe Rot

Command & Conquer: Alarmstufe Rot

Noch im gleichen Jahr erscheinen Blood & Magic sowie ein Spiel, dass dein einfachen Namen Z trägt. Keines kann jedoch dem großen Vorbild von Westwood das Wasser reichen.

 

1997 – Microsoft will mitmischen

Die Spielindustrie hat es endlich begriffen! Echtzeit Strategiespiele werfen verdammt gutes Geld ab. Die Titel schießen wie Pilze aus dem Boden: Total Annihilation, Dungeon Keeper, Seven Kingdoms, Earth 2140, Myth, KKND und viele weitere buhlen um Anerkennung.

Mit Microsoft’s Age of Empires erblickt ein weiterer Kult-Träger die Spielewelt. Vor allem ein neues Setting (Steinzeit) und die Entwicklung über mehrere Epochen begeistern die Spieler.

Außerdem erscheint auch Dark Reign – The Future of War. Für mich persönlich eines der besten Spiele aller Zeiten! 

 

1998 – Blizzard ist zurück

Die Flut an Echtzeit Strategiespielen zwingt den Genre-Experten Blizzard zu einem neuen Konzept. Schließlich wollen die Entwickler aus Kalifornien die Nummer 1 bleiben.

Prompt wird StarCraft entwickelt und schlägt ein wie ein Bombe. Gleich drei spielbare, völlig unterschiedliche Rassen bringt das Spiel mit und ist ausschlaggebend für den entstehenden E-Sport. Es entwickeln sich beginnend in Südkorea Turniere, Public Viewing, bezahlte Profispieler und Fernsehsender mit Live-Übertragungen.

StarCraft ist bis heute das meistverkaufte Echtzeit-Strategie Spiel. 

Echtzeit Strategiespiele - StarCraft

StarCraft

 

1999/2000 – Fortsetzungen halten bei Laune

Die nächsten Jahre passiert auf dem Markt der Echtzeit Strategiespiele nicht wirklich viel. Zumindest im Bereich Innovationen. Spiele gibt es genug!

Die Genre-Fans werden mit Fortsetzungen wie Command & Conquer: Tiberun Sun, Earth 2150, Dungeon Keeper 2 und Command & Conquer: Alarmstufe Rot 2 bei Laune gehalten. Was aber nicht bedeuten muss, dass diese Fortsetzungen schlecht sind. Sie treffen mit mehr oder weniger neuen Inhalten absolut den Zeitgeist.

Besonders Age of Empires 2 entwickelt sich zum absoluten MUST HAVE auf LAN-Parties und erfreut sich bis heute einer großen Fangemeinde. Erst vor kurzem wurde das Spiel in HD remastered und neu veröffentlicht.

 

2001/2003 – Die 3D-Grafik kommt

Während Shooter, Renn- und Sportspiele schon längst in 3D gespielt werden, ist das bei den Echtzeit-Strategen bisher noch nicht der Fall. Das soll sich aber ab sofort ändern.

Vorsichtig wagen sich Titel wie Empire: Earth,  Praetorians, WarCraft 3, Age of Mythology und Command & Conquer: Generäle an die 3D-Grafik. Den größten Erfolg fährt mal wieder der C&C-Titel ein. Vielleicht auch, weil er sich der aktuellen Thematik des Terrors widmet.

Echtzeit Strategiespiele - C&C: Generals

Command & Conquer: Generals

Von Spiel zu Spiel gibt es jedoch noch sehr große Unterschiede in der Qualität der 3D-Engines. Manche Titel wie Dark Reign 2 floppen auch ins Unermessliche…

 

2004/2006 – Massenware Echtzeit-Strategie

Der Markt wird nahezu mit neuen Spielen überschwemmt. Die erfolgreichen Titel heißen Codename: Panzers, Der Herr der Ringe: Schlacht um Mittelerde, Empire Earth 2, Age of Empires 3, Warhammer 40.000: Dawn of War und Star Wars: Empire at War.

Wirklich neu und innovativ ist aber nur Company of Heroes. Dieser Titel kann das bislang eingestaubte Setting „2. Weltkrieg“ perfekt umsetzen und zeigt, was ein gutes Echtzeit Strategiespiel drauf haben kann.

 

2007/2008  – Noch einmal Command & Conquer

In diesen zwei Jahren erscheinen weitere Ableger der beiden C&C-Schienen. Tiberium Wars und Alarmstufe Rot 3 fahren zwar gute Testergebnisse ein, die Umsätze sprechen aber eine andere Sprache. Vielleicht ein ersten Anzeichen für eine Trendwende.

Während andere Titel wie World in Conflict noch einigermaßen erfolgreich sind, kündigt Blizzard unterdessen StarCraft 2 an und löst damit einen kalten Hype aus, der noch einige Zeit andauern wird. Zwar war die Fortsetzung schon einige Zeit länger angekündigt, jetzt sollte es aber ernst werden.

 

2009 – Es wird ruhiger

So langsam aber sicher beginnt eine seltsame Ruhe im Bereich der Echtzeit Strategiespiele. Die wenigen brauchbaren Spiele, die in diesem Jahr erscheinen heißen Tom Clancy’s Endwar und Warhammer 40.000: Dawn of War 2.

Wobei letzterer als klarer Gewinner zu bezeichnen ist. Das neue Gameplay in Form von Squads und ohne Basenbau überzeugt. Auch die Rollenspiel-Elemente runden den Spielspaß ab und greifen einen aktuellen Trend auf.

 

2010 – Jim Raynor zeigt wie’s geht!

Nach einem gefühlten 10-jährigen Hype um StarCraft 2 erscheint endlich der erste Ableger Wings of Liberty und zeigt allen, wie klassische Echtzeit-Strategie funktionieren kann. Seit langem erschien kein vernüftiger Titel mehr mit typischem Basenbau und traditionellem Rohstoffsammeln.

Doch das Prinzip funktioniert noch. StarCraft 2: Wings of Liberty verkauft sich innerhalb der ersten 48 Stunden über 1,5 Millionen mal. Die Gamer-Szene spricht von nichts anderem mehr und das BattleNet erfreut sich neuer Rekorde an aktiven Spielern.

Echtzeit Strategiespiele - StarCraft 2

StarCraft 2: Wings of Liberty

Zusätzlich erscheint in diesem Jahr der Fortsetzungstitel Supreme Commander 2. Die Kritiken beschreiben das Spiel zum Teil als „spröde inszeniert“. Wobei das wohl auf die Solo-Kampagne abzielt. Trotz Wertungen um die 80 Punkte, beweist das Spiel im Multiplayer gewisse Qualitäten.

 

2011/2012 – Es wird still

Es hat den Eindruck, als traut sich nach StarCraft 2 niemand mehr an gute, traditionelle Echtzeit Strategiespiele heran. Mit dem über 5 Jahre zeitversetzten Erscheinen der drei StarCraft-Episoden, nimmt Blizzard natürlich auch jedem Versuch den Wind aus den Segeln.

Manche Studios bzw. Publisher versuchen das Genre mit neuen Wegen nochmal zu etwas Geld zu machen. Zum Beispiel mit kostenfreien Online-Angeboten, bei denen dann mit Zusatzverkäufen Geld verdient wird. Ganz so einfach ist es jedoch nicht. Microsoft bekommt das mit dem Versuch von Age of Empires Online sofort zu spüren. Das Spiel floppt… 

 

2013/2014 – MOBA liegt im Trend

Während die kostenlose Online-Angebote mit Elementen klassischer Echtzeit Strategiespiele vor sich hindaddeln, entwickelt sich ein neuer Trend. Die Multiplayer Online Battle Arena (MOBA) wird mit Spielen wie League of Legends und DOTA 2 (Defense of the Acients) gebohren.

Ob die MOBA nun eine Unterkategorie der Echtzeit-Strategie oder ein eigenes Genre ist, darüber lässt sich streiten. Jedoch sorgt der aktuelle Trend bei den Publishern für weiteres Desinteresse für die klassische Echtzeit-Strategie.

Ach ja, ganz nebenbei erscheinen 2013 zwei sehr erfolgreiche Titel. StarCraft 2: Heart of the Swarm (die zweite Episode von StarCraft 2) und Company of Heroes 2.

Das erste Jahr ohne Release eines gescheiten Titels wird jedoch 2014. Und somit kommt das Genre zumindest bei den Big Playern erstmals zum absoluten Stillstand.

 

2015 – StarCraft endet, Indie macht die Runde

Mit dem letzten Ableger – Legacy of the Void – schließt StarCraft 2 nach fünf Jahren den Kreis eines der letzten grandiosen Echtzeit Strategiespiele. Noch immer kann Blizzard die Fans mit perfektem Gameplay begeistern.

Hoffnungsträger für das Genre wie Act of Aggression und Grey Goo können dank Steam ohne viel Vertriebsaufwand online bezogen werden. Die Indie-Entwickler leisten hier gute Arbeit und lassen auf ein Comeback für das Genre hoffen.

 

2016 – Was kommt noch?

Zurzeit entstehen viele neue Ideen und Spielmechaniken aus dem Indie-Bereich. Ein gutes Beispiel hierfür ist Ashes of the Singularity, was kürzlich erschien. 

Mit Globalstrategie wie Stellaris können sich Echtzeit-Strategen ein wenig beschäftigen. Aber es ist einfach nicht das Gleiche…

Die derzeitige Ebbe auf dem Markt – vorallem durch AAA-Titel – hält jedoch noch an. Das zeigt auch die aktuelle Ankündigungsliste neuer Spiele. Mit viel Echzeit-Strategie ist hier nicht zu rechnen.

Echtzeit-Strategie

 

Gretchenfrage: Ist das Genre jetzt tot?

Nachdem wir inzwischen die Geburt, Hochkonjunktur und Depression der Echtzeit Strategiespiele genauer betrachtet haben, können wir uns nochmal diese Frage stellen.

Warum gab es Ende der 90er einen so krassen Boom und vor ein paar Jahren war dann auf einmal Schluss?

Ich möchte hierzu ein paar Thesen aufstellen. Das ganze hat für mich mehrere Gründe:

These 1:
Wie immer geht es um das liebe Geld. Zu Zeiten des Plattform übergreifenden Spielens – also PC/Konsole – macht es betriebswirtschaftlich wenig Sinn, einen Titel zu entwickeln, der ausschließlich auf PC vernünftig gespielt werden kann. Die Publisher wissen genau, dass ein Titel, der auf allen Plattformen gespielt werden kann, einfach mehr Geld bei gleichen Entwicklungskosten einbringt. Vor allem sinkt der Anteil der reinen PC-Spieler zunehmend, sodass die Zielgruppe dementsprechend kleiner wird.

These 2:
Für meinen Geschmack war der Einstieg in die 3D-Grafik ein wenig zu früh. Ich weiß noch gut wie die ersten Versuche einfach furchtbar aussahen. Dazu absolut unübersichtlich. Die Technik war für diese Art Spiele noch nicht soweit. Viele Spieler trauerten dann der guten isometrischen 2D-Ansicht hinterher. Die Publisher mussten das dann mit sinkenden Verkaufszahlen büßen. Also wurde weniger veröffentlicht und wiederum weniger gespielt. Ein Teufelskreis.

These 3:
Sicherlich haben sich über die Jahre auch die Spielgewohnheiten bzw. die Geschmäcker verändert. Zum einen war der Markt eine gewisse Zeit ganz schön gesättigt und das Bedürfnis nach etwas Neuem wurde laut. Dementsprechend entstanden neue Untergenres wie die bereits erwähnte MOBA. Bereits bestehende Genres wie die Globalstrategie feiern dazu ein kleines Comeback.

 

Fazit

Abschließend möchte ich die Frage mit NEIN beantworten.

Das Genre Echtzeit-Strategie ist nicht tot!

Wie mit vielem im Leben (Kleidung, Lifestyle, Musik, etc.) kommen Dinge in Mode und verschwinden dann für eine gewisse Zeit wieder. Ganz von der Bildfläche verschwindet allerdings nie etwas. Außer vielleicht die Schulterpolster der 90er Jahre ;-) Aber wer weiß…

Schauen wir uns diese „Chronik“ genau an, gab es immer ein paar Vertreter, die das Genre bedienten. Mal besser, mal schlechter. Wie heißt es so oft? „Weniger ist manchmal mehr“.

Eine positive Entwicklung/Hoffnung ist auf jeden Fall der Indie-Bereich. Hier werden immer wieder neue Projekte gestartet, von Fans finanziert und heutzutage sehr schnell und einfach veröffentlicht.

Fakt ist aber, dass es nie wieder so viele Echtzeit Strategiespiele wie Damals geben wird. So lange es in der Spielindustrie wie überall auch um Geld geht, wird kein Publisher das Risiko mit dem NUR-PC-SPIEL eingehen. Zumindest nicht so schnell…

Wie siehst du das?
Hast du eine ganz andere Meinung dazu?

Gerne nehme ich auch wichtige Titel in der Chronik mit auf, falls ich einen vergessen habe. Schreibe mir einfach einen Kommentar. 

Ich habe übrigens alle Aufbau-Strategen wie z.B. die Anno-, Tropico- und Siedler-Reihe ausgeklammert. Ebenso wie typische Rundenstrategie und Globalstrategie (Ausnahme Stellaris). 

23 Kommentare

  1. Naja, es ist jetzt natürlich recht einseitig auf die Veröffentlichung von AAA Titeln bezogen – Wenn man sich die Spielerzahlen zu Starcraft II als auch Starcraft 1 und Earcraft III anschaut, sieht das alles andere als Tod aus. Zudem müssen wir nur warten, bis Blizzard in ein paar Jahren Warcraft 4 raushaut, dann geht es wieder richtig los.

    Man könnte es so sagen: Die Massephase ist vorbei, der Markt war übersättigt und hat sich reguliert. Der Markt ist nicht groß, besonders wenn Du die reine Echtezeitstrategie anpeilst. Aber er hat eben genug Raum für ein oder 2 Platzhirsche und Indie-Titel, die eben noch kleinere Märkte bedienen.

    Wie Du schon sagtest: Das ändert sich alles wieder, wie bei der Mode. Da wird schon irgendwann wieder mehr gehen, war bisher immer so.

    Antwort
    • Danke für deine Meinung. Also es war völlige Absicht, nur die Ur-Echtzeit-Strategie zu betrachten und auch sehr auf AAA-Titel zu beziehen. Denn meiner Meinung gab es in den Anfängen nur die eine Art Titel… Aber ein guter Gedanke mit der Regulierung des Marktes!

      Antwort
  2. Ich glaube, deine Thesen greifen im wesentlichen zu kurz: RTS ist in der Nische, in die es von seinen Mechaniken schon immer besser passte. Ende der 90er gab es einen Boom, der ausgelöst war durch einen starken PC-Markt und das noch neue Mittel CD-Rom, dass es ermöglichte, cineastischere Kampagnen zu inszenieren. Dass ein Großteil der Spieler entweder nicht dazu in der Lage oder schlicht nicht willens ist, RTS-Spiele wirklich zu beherrschen, kann man an Starcraft 2 sehen – der überwiegende Teil spielt die Kampagne und fällt im MP maximal auf die Schnauze. RTS verlangt viel vom Spieler und nur wenige wollen das investieren. Zu den Boom-Zeiten haben sie das getan, aber ich würde behaupten nicht wegen dem Genre, sondern trotz des Genres.

    Es gab zu der Frage auch zwei Folgen 3MA:
    https://www.idlethumbs.net/forums/topic/8955-episode-238-state-of-the-rts/
    https://www.idlethumbs.net/3ma/episodes/state-of-the-rts-1

    P.S.: Außerdem sind vieler deiner Thesen ziemlich dünn belegt. Browserspiele haben was mit RTS zu tun? Warcraft 2 kein Verkaufsschlager?

    Antwort
    • Vielen Dank für deine Meinung.
      Ich möchte jedoch korrigieren, dass ich keineswegs behauptet habe, WarCraft 2 wäre kein Erfolg gewesen. Ich hatte es nur nicht weiter ausgeführt. In diesem Jahr war eben C&C mein Beispiel.

      Antwort
      • „Der mäßige Erfolg der WarCraft-Titel zwingt den Genre-Experten Blizzard zu einem neuen Konzept. Prompt wird StarCraft entwickelt und schlägt ein wie ein Bombe.“
        Mäßiger Erfolg? C&C hat wegen Videos mit Schauspielern vielleicht mehr verkauft? Aber mäßiger Erfolg? Das meinte ich.

        Und dann leitet deine Überschrift noch fehl: Statt der Beantwortung der Frage, auch anhand von Spielen, die eine Trendumkehr versucht haben, zeichnest du eine IMO recht oberflächliche Historie nach. Dabei sind in den letzten Jahren eigentlich nicht zu wenig RTS-Spiele raus gekommen, vielmehr sind sie alle gefloppt oder konnten die Erwartungen nicht erfüllen.

        Grey Goo, Act of Aggression, etc. Die alle versuchten, die alte Formel weiter zu treiben und haben Innovation vor allem im Detail geliefert, wenn ich richtig informiert bin. Wenn du vergleichen magst, Xcom (2012) hat dagegen auch Innovation geliefert, weshalb es der Rundentaktik wieder gut geht.

        Antwort
  3. Ich seh das genauso wie du und bin sehr traurig darüber :s

    Starcraft 2 Wings of Liberty war zu seiner Zeit mein absolutes Lieblingsspiel. Auch weltweit wurde das Spiel sehr gefeiert, es gab viele Turniere, etc.
    Spieler wie IdrA, HuK und co. haben das Spiel damals geprägt und die Turniere anzuschauen hat das ganze damals noch cooler gemacht.
    Auch Heart of the Swarm hab ich geliebt und sehr viel gespielt. Aber mittlerweile hat die Anzahl an Spielern stark abgenommen und die neue Expansion läuft nicht mehr so gut.

    Wie gesagt ich find es extrem schade und hoffe, dass das Genre in naher Zukunft zurückkommt. Am besten mit einem Spiel von Blizzard.

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  4. Ich habe Spiele wie Warcraft 2 und 3 geliebt, bin mir sicher das sie irgendann mal wieder in sein werde :D

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  5. Was ist mit den ganzen RTS, die keinen (alleinigen) Schwerpunkt auf Schlachten setzen?
    Die Siedler, Anno, etc. Ich finde die laufen auch heute noch gut.

    Antwort
    • Diese Spiele hatte ich mit Absicht nicht berücksichtigt. Das sind in meinen Augen eher Aufbau-Strategiespiele.

      Antwort
  6. Dune II und die Command & Conquer Reihe, das war die Zeit in der ich mit PC Spielen angefangen hab. Die Spiele haben mich Stundenlang an den PC gefesselt. Später Age of Empire im Netzwerk das waren noch Zeiten !!! Schlachten Intrigen lange lange ist es her aber es hat unglaublich viel Spaß gemacht.
    Ich hoffe irgendwann kommt ein würdiger Nachfolger für diese Klassiker.

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    • Oh ja Age of Empires auf den LAN-Partys. Ein Spiel dauerte ja oft 3-4 Stunden aber das war es wert!

      Antwort
  7. Ich hoffe das Genre wird niemals sterben.
    Neben den ganzen MOBA und Shootern brauche ich auch einfach aktuelle actionreiche Strategiespiele!

    Antwort
  8. Ah, danke…erstmal alles gelöscht…naja, dann eben kurz…
    – Sehr auf die actionlastigen RTS ausgelegt, mal ab ven den „geschichtsträchtigen“, die natürlich rein müssen. Aber selbst da ist RTS mehr…
    – Also fehlen viele Nischen-RTS…die nichtsdestotrotz RTS sind
    – Supreme Commander (1)
    – Knallebunt und rundgelutscht trägt zum Nidergang bei. Viele einfach krass hässlich…und man musste sie spielen, weil gut. hrmpf.
    – DotA ab 2013? ;-)

    Antwort
    • Vielen Dank für deinen Kommentar. Ich werde bei der nächsten Überarbeitung deine Anregungen mit aufnehmen. Super!

      Antwort
  9. Ist zwar schon etwas älter aber meinen Kommentar gibt es trotzdem:)

    Ich denke kaum ein anderes Genre, ist so vielschichtig wie das der Strategiespiele. Es gibt so viele Subgenres, die gegenseitige Schnittmengen haben, dass es schwer ist zu differenzieren.
    Auch wenn sich die AAA-Titel prächtig verkauften, ist und bleibt es eine Nische. Es wird immer schwieriger, sich mit einem Titel durchzusetzen, der nicht Casual ist. Dafür wird der Markt einfach mit zu vielen Spielen überschwemmt. In den 90ern war das noch deutlich einfacher, da man damals einfach keine so große Auswahl hatte. Wenn mich heute ein Spiel nicht nach den ersten paar Minuten fesselt, spiele ich einfach ein anderes. Und da haben es Strategietitel einfach schwer.

    Antwort
  10. Witzig erst letztens habe ich mich mit einem Kollegen darüber unterhalten warum/wieso/weshalb keine neuen C&C mehr kommen etc. ich persönlich glaube das es hier um Geld geht bzw. die nachkommende Gamer Generation einfach keinen Bock mehr auf solche Spiele hat. Moba ist momentan einfach das was die Leute zocken wollen.

    Die Hoffnung stirb bekanntlich zuletzt und vielleicht kommt ja wieder mal ein neues C&C.

    Antwort
    • Ob es nochmal ein richtig gutes C&C gibt, wage ich zu bezweifeln. Jedoch bin ich zuversichtlich, dass wir noch genug neue Echtzeit-Strategiespiele zocken werden. Auch wenn das neueste Dawn of War für mich persönlich nichts taugt…

      Antwort
      • Wahrscheinlich wird es wirklich kein neues gutes c&c geben. Was einfach daran liegt, seit EA die Reihe übernommen hat es bergab ging. Das letzte „gute“ c&c meiner Meinung nach war c&c3, Alarmstufe 3 war zumindest noch spielbar, wobei das schlimmste für mich daran die „Comic“ Grafik war. Als c&c4 raus kam war das der erste Titel der Reihe den ich mir nicht direkt gekauft habe, sondern mich vorher darüber informierte. Als ich schon gelesen habe, das es keinen Basenbau mehr gibt und zusätzlich jetzt auch noch ein „Bevölkerungslimit“ war bei mir der Entschluss gefallen, „für diesen Mist bezahlst du keine 60€“. Erst Jahre später als ich mir Mal ein Komplettpaket der c&c Reihe gegönnt habe, habe ich es mal angespielt. 1 Stunde später sagte ich mir, nur gut dass du dir damals diesen Dreck nicht gekauft hast und anschließend das Spiel direkt von der Platte geschmissen und im Anschluss erstmal ne Runde Alarmstufe Rot 2 gezockt :D

        Antwort
        • Ja ich kann mich noch gut an die Enttäuschung über Alarmstufe Rot 3 erinnern. Die Comic-Grafik war auch bei mir ein Teil davon. Danke für deinen Kommentar!

          Antwort
  11. Sehe ich leider genau so, wie du es im Artikel beschreibst. Klar muss man auch noch auf die Erfolgsspiele eingehen, aber letztendlich ist die Hochphase von Echtzeit-Strategiespielen vorbei. Was der Markt nicht hergibt, wird auch nicht weiter produziert, Ich hoffe aber dennoch, dass sich einer der großen Entwickler in Zukunft nochmal herantraut und was wirklich großes startet.

    Antwort
    • Danke für deine Einschätzung. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt :-)

      Antwort
  12. Hallo Dennis!
    Was für ein ganz toller Beitrag! Ich finde gerade dieses Jahr ist mit der Echtzeit-Strategie flaute… sind dir welche aufgefallen?
    Ganz liebe Grüße!
    Golfuchs von Goldfuchs Plug’n’Play
    http://goldfuchsblog.wordpress.com

    Antwort

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