Das Raijintek THETIS Aluminium Gehäuse im Test

ThetisStylische PC-Gehäuse mit einem gewissen Etwas machen das Hobby Gaming erst richtig sexy. Was gut ist, darf gut aussehen und gesehen werden.

Was wäre wohl „The Fast and the Furious“ ohne die einzigartige Optik der Fahrzeuge? Eben. Es würde nur halb soviel Spaß bereiten, wenn es NUR um das UNTER der Haube gehen würde.

Bei einem meiner Streifzüge durch die aktuellen Modelle war ich vor Kurzem auf ein Gehäuse gestoßen, dass sofort meine Aufmerksamkeit erregte.

 

Das Raijintek THETIS WINDOW

Neben den beiden Rauchglas Seitenteilen (echtes Glas!) bietet dieses Aluminiumgehäuse ein paar geniale Features:

  • das Gewicht beträgt durch die Verwendung von Aluminium trotz der Echtglasscheiben nur 5,2 kg
  • durch eine neuartige Anordnung der PC-Komponenten ist es eines der kleinsten Gehäuse für Standard ATX Mainboards
  • es bietet dabei trotzdem Platz für CPU-Kühler bis 170 mm Höhe und Grafikkarten bis 280 mm Länge
  • die Gehäusefront wirkt durch gebürstetes Aluminium sehr edel
  • Festplatten werden ohne Einbaurahmen oder Schubladen einfach ins Gehäuse eingehängt (inkl. Vibrationsentkopplung)
  • der mitgelieferte 120 mm Lüfter ist dezent beleuchtet

Die übrigen Spezifikationen schaust du dir am besten direkt bei Raijintek auf der Produktseite an. Die brauche ich ja nicht nochmal abtippen.

 

Ein kleines Platzwunder!

Wie bereits erwähnt ist das THETIS eines der kleinsten (wenn nicht sogar DAS kleinste) Gehäuse für ATX-Standard Mainboards. Diese Tatsache war für mich ausschlaggebend, das kleine Platzwunder einmal zu testen und meine aktuelle Hardware in dieses Gehäuse zu transplantieren. :-)

Die Außenmaße betragen übrigens 21 cm (Breite) x 36 cm (Tiefe) x 37 cm (Höhe). Um die Dimensionen zu verdeutlichen, hier ein Foto neben meinem aktuellen Nanoxia Deep Silence 2.THETIS vs. Deep Silence 2

 

Der erste Eindruck

Das in schwarz gehaltene, gebürstete Aluminium (1,5 mm Stärke) sieht einfach top aus und ist dazu einigermaßen immun gegen Fingerabdrücke. Die Echtglasscheiben werden mit dicken Rändelschrauben befestigt, was ich ganz cool finde. Dadurch kann das THETIS auch mal auf die Seite gelegt werden ohne das Glas zu verkratzen.

Ansonsten ist der Lieferumfang wie üblich: Mainboardschrauben, Netzteilschrauben, Befestigungsschrauben für die Festplatten (dazu später mehr), ein paar Kabelbinder, ein PC-Speaker und eine kurze Beschreibung zum Einbau der Komponenten. Reicht ja auch…

 

Einbau der Hardware

Anders als bei anderen Gehäusen muss man beim Abmontieren der Seitenteile natürlich etwas aufpassen. Nachdem die Rändelschrauben gelöst sind, fällt die Glasscheibe einfach vom Gehäuse. An sich sind die Seitenteile aber schnell abgenommen und es kann losgehen…
THETIS - der EinbauDie Mainboard Befestigungsschrauben sind bereits vormontiert. Sie fallen etwas höher aus als normal, da an der Rückseite später die SSD-Festplatten eingehängt werden, was eine Besonderheit darstellt.

Wie in der Kurzbeschreibung des THETIS angegeben, beginne ich mit dem Netzteil, dass ungewohnt an der Frontseite am Boden seinen Platz findet. Durch ein bereits verbautes Kabel wird die Stromzufuhr zur Rückseite durchgeschleift.THETIS - der EinbauDer Einbau des Netzteils geht leider etwas wackelig von der Hand. Da es frei in der Luft hängt, muss ich es ständig mit einer Hand stützen und mit der anderen Hand die Schrauben festdrehen.

Erst später fiel mir auf, dass der Befestigungsrahmen dafür herausnehmbar ist. Das Netzteil hätte so bequem daran verschraubt und wieder eingesetzt werden können. In der Kurzbeschreibung steht davon leider nichts. 

Nach dem Netzteil folgt das Mainboard samt montiertem CPU, CPU-Kühler und Arbeitsspeicher. Genau an dieser Stelle merkt man ziemlich schnell, wie klein das Gehäuse wirklich ist. Denn durch das bereits eingebaute Netzteil bekomme ich es leider nicht ins Gehäuse.

Also Netzteil nochmal raus und zuerst das Mainboard rein… THETIS - der EinbauBeim Verschrauben des Mainboards dachte ich im ersten Moment, dass die Befestigungsschrauben nicht an den richtigen Stellen sitzen. Erst mit sehr viel Anpressdruck an die Rückseite bekam ich die Schrauben in die passenden Gewinde. Den Grund dafür weiß ich bis heute nicht… 

 

Einbau der restlichen Hardware und Verkabelung

Nach dem zweiten Einbau des Netzteils (diesmal richtig) kann es mit den Festplatten, Steckkarten und dem ganzen Kabelsalat weitergehen.

Wieder mal wird klar, wie eng jetzt alles wird. Die Stromzufuhr für die CPU bekomme ich zum Beispiel mit bloßen Fingern nicht aufs Board. Sie sitzt nun genau zwischen CPU-Kühler und Bodenplatte des THETIS (ca. 2,5 cm Platz!). Mit einer schmalen Zange und einem Schraubenzieher zittere ich den Stecker an seinen Platz und drücke ihn in die Halterung.

Der große Strom-Stecker für das Mainboard sitzt nun aufgrund der gedrehten Anordnung genau neben dem Netzteil. Das ist zwar toll, macht nun aber das lange Kabel des Netzteils etwas überflüssig. Was sonst ein Vorteil ist und gute Netzteile auszeichnet, sorgt jetzt für ordentlich Kabelsalat.

Aber kein Problem!
Mit ein paar Kabelbindern bekomme ich das Kabelmonster gebändigt. 

 

Kommen wir zu den Festplatten

Da ich bisher eine HDD und drei SSDs im System hatte, muss nun leider eine SSD draußen bleiben. Das THETIS bietet nämlich nur Platz für eine HDD und zwei SSDs.

Hier muss ich mir später noch etwas überlegen. Eine SSD kann man ja auch mal irgendwo im Gehäuse befestigen.

Wie bereits erwähnt, besitzt das THETIS eine kleine Besonderheit zur Festplattenmontage. Mit speziellen Schrauben werden diese einfach in vorgegebene Platzhalter im Gehäuse gesteckt. Kein Einbaurahmen, keine Schubladensysteme, nur vier Schrauben…Thetis - der EinbauDie Schrauben bestehen aus einem normalen Schraubkopf und zwei dicken Gummischeiben. Zwischen diese Gummischeiben kommt quasi das Gehäuse bzw. der Platzhalter. Dadurch sitzen die Festplatten bombenfest und sind gleichzeitig entkoppelt. Genial und einfach gelöst!

 

Jetzt noch die Steckkarten

Zuletzt setze ich die Grafikkarte und eine kleine WLAN-Karte ein.

Besonders die Grafikkarte ist ein ganz schön langes Ding! Laut Hersteller soll das THETIS Grafikkarten bis 28 cm Länge schlucken. Und da meine ziemlich genau 28 cm (wenn nicht sogar etwas drüber) ist, wird dieser Einbau der spannendste Moment.

Dazu muss ich sagen, dass meine Grafikkarte nur so lang ist, weil sie einen nachträglich verbauten Kühler besitzt. Die aktuellen Grafikkarten sind auch nicht mehr so lang wie die der HD 7900 Generation.

Und tatsächlich!
Einen kurzen Moment zweifle ich sogar, die Grafikkarte einbauen zu können. Doch mit etwas Geschick und Geduld klappt es gerade so! Nicht einmal einen Zentimeter Platz hat es bis zur bereits montierten Festplatte… THETIS - der Einbau

THETIS - der Einbau

 

Damit es gut ausschaut

Jetzt, wo alles eingebaut und verkabelt ist, kann ich mich ein wenig um die Optik kümmern. Schließlich wird der PC in Zukunft gleich zwei komplett transparente Seitenteile haben. Da sollte schon etwas Ordnung herrschen.

 

Beginnen wir mit der Rückseite.

Wieder werden mir die langen Kabel des letzten Gehäuses zum Verhängnis. Die SATA-Kabel (weiß) sind alle ca. 60 cm lang. Bevor ich hier richtige Ordnung schaffen kann, muss ich kurze SATA-Kabel kaufen. Anders geht es nicht.

Hier sind übrigens auch schön die zwei montierten SSDs zu sehen. THETIS - Verkabelung

 

Die Vorderseite bereit dagegen keine großen Schwierigkeiten.

Im Großen und Ganzen muss ich gar nicht so viel an unschönen Kabeln verstecken. Nur das bereits beschriebene Kabel vom Netzteil zur Hauptstromversorgung des Mainboards ist etwas im Weg.

Um das Innenleben noch etwas in Szene zu setzen, wird noch eine kleine LED-Leiste an der Oberseite befestigt. Durch ein dezentes, weißes Licht kommt die Hardware richtig schön zur Geltung ohne dass alles zu kitschig wirkt.THETIS - mit Hardware

 

Und fertig ist der Einbau!

Vor dem Fazit und der Bewertung noch ein paar hübsche Fotos der verbauten Hardware und im laufenden Betrieb…

THETIS - mit Hardware

THETIS - mit Hardware

THETIS - mit Hardware

THETIS - mit Hardware

THETIS - in Betrieb

THETIS - in Betrieb

 

Update vom 16.05.2017

Die Tatsache, dass das THETIS nur zwei SSDs beherbergen kann, hat mir keine Ruhe gelassen. Schließlich möchte ich die Platte nicht unnütz herumliegen lassen. Also habe ich mir ein paar Gedanken gemacht und tatsächlich eine Lösung gefunden!THETIS Rückseite

Zwischen den vielen Kabeln findet die Platte rechts unten super Halt und stört keine andere Hardware. Zusätzlich konnte ich sie mit einem dünnen Kabelbinder sicher befestigen:THETIS Rückseite

Sieht doch fast so aus, als würde es so gehören oder? 

Fazit und Testergebnisse

Einige Tage nach dem Einbau der Hardware und vielen Runden Playerunknown’s Battlegrounds, kann ich zu Raijintek’s THETIS unter Alltagsbedingungen folgendes sagen…

Zuerst einmal bin total begeistert vom geringen Platzbedarf! Das THETIS steht nun nicht mehr auf dem Boden, sondern links neben mir auf dem Schreibtisch. So kann ich sogar während dem zocken mal ins Gehäuse schauen. Durch das edle Design, die dezente Beleuchtung und die Glasscheiben gilt der PC nun auch zusätzlich als Dekoration!

Ein kleiner Wermutstropfen ist natürlich die Tatsache, dass ich in Zukunft kein internes BluRay-Laufwerk mehr habe. Das war aber eine bewusste Entscheidung, die sich nicht auf die Bewertung des Gehäuses auswirkt. Es sollte sich aber jeder vor dem Kauf gut überlegen.

WAS MIR GEFALLEN HAT

  • Das Befestigungssystem für die Festplatten ist einfach genial.
  • Die Anordnung der Hardware-Komponenten ist durchdacht und extrem platzsparend.
  • Die Luftzirkulation ist durch das obere Lüftungsgitter trotzdem gewährleistet (Staubfilter inklusive).
  • Die Seitenteile aus Echtglas sowie die schwarze Aluoptik harmonieren perfekt.
  • Das geringe Gewicht in Kombination mit der Gesamtgröße machen den Transport sehr einfach.

WAS MIR NICHT GEFALLEN HAT

  • Für die Montage der SSDs waren leider nur 6 von diesen Spezialschrauben dabei. Somit musste ich beide Platten mit nur jeweils 3 Schrauben befestigen.
  • Laut Einbauanleitung sollte das Netzteil zuerst installiert werden, was sich als umständlich herausstellte.
  • Das Mainboard musste mit viel Anpressdruck an die richtige Position gedrückt werden um es zu befestigen.
  • Es hat leider nur Platz für zwei SSDs. Einen Platzhalter für eine dritte könnte nicht schaden.

Grundsätzlich bleibt zu berichten, dass die Gehäusetemperatur in laufendem Betrieb insgesamt höher ausfällt. Durch die enge Anordnung der Hardware und die wenigen Möglichkeiten für zusätzliche Lüfter entsteht einfach mehr Wärme, was man deutlich an der Oberfläche der Glasscheiben spürt.

Wer also sehr viel Wert auf ausgeklügelte Lüftungskonzepte legt, wird mit dem THETIS eventuell nicht ganz glücklich. Ich persönlich habe damit kein Problem bzw. lege nicht sehr viel Wert darauf. In meinen Augen wird hier zu oft eine Wissenschaft daraus gemacht.

Unterm Strich kann ich das Gehäuse also voll und ganz empfehlen. Für knappe 100,- Euro stimmt auch der Preis, obwohl Alu-Gehäuse sonst deutlich teurer ausfallen. Wem die kleinen Einschränkungen aufgrund der kompakten Bauweise nicht so wichtig sind, sollte zugreifen!

Das Raijintek THETIS WINDOW Gehäuse gibt es zum Beispiel bei Caseking kaufen…

Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit der Caseking GmbH. Das Testmuster wurde mir hierzu kostenfrei zur Verfügung gestellt. Dies hatte keinen Einfluss auf meine persönliche und freie Meinung sowie die inhaltliche Gestaltung des Beitrags.

4 Kommentare

  1. Hallo,

    wenn ich keine Festplatte hinter der Grafikkarte verbaue, wie lang kann diese dann sein?

    Gruß René

    Antwort
    • Hallo René,

      ohne die Festplatte hab ich 34 cm gemessen.
      Das müsste dann schon ein sehr langes Ding sein :-)

      Antwort
  2. Mal paar Fragen bezüglich der höheren Temperatur, wie ist dein Luftstrom?
    Die Luft wird ja über das Netzteil nach unten rausgesaugt, in welche Richtung blasen die CPU und Gehäuselüfter?
    Wie warm werden die SSD Platten?

    Gruß,
    Andreas

    Antwort
    • Hi Andreas,

      also wie du auf einem der Bilder erkennen kannst, saugt das Netzteil im unteren Bereich warme Luft an und drückt sie über den Boden nach außen. Direkt gegenüber saugt auch der CPU-Lüfter an und drück diese über den Kühler nach hinten weg, wo nochmals ein Gehäuselüfter nach außen bläst. Die frische Luft kommt über die Gehäusedecke, die nur aus einem luftdurchlässigen Gitter besteht.

      Die Temperatur der SSD-Platten habe ich nicht im Kopf. Kann ich aber gerne checken und nachreichen…

      Antwort

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