Bloggen 2019: Luxus mit persistenter Abmahngefahr

bloggen TitelbildDas Internet – unendliche Gefahren…

Wir schreiben das Jahr 2019. Dies sind die Erfahrungen eines Bloggers, der mit seiner Seite 5 Jahre lang unterwegs ist, um neue Verordnungen zu erforschen, neues Content Management und neue Kosten. Viele Stunden von den Beiträgen entfernt, dringt der Blogger in Schwierigkeiten vor, die nie ein Gamer zuvor gesehen hat.

Erkannt? Richtig.
Das ist der Wortlaut des Star Trek Intros.

Nur ein wenig umgeschrieben. Dafür treffend auf das folgende Thema einstimmend und irgendwie mit der nötigen Portion Geek Spirit, um dem Beitrag auf diesem Gamerblog seine Daseinsberechtigung zu geben.

Heute geht es einmal nicht um Games, nicht um Hardware oder die geliebte Zockerei.

Das vergangene Jahr ist auf dieser Seite einiges im Hintergrund passiert, was neben dem eigentlichen Bloggen, Testen und Bewerten überhaupt keinen Spaß macht.

Dieser Betrübnis in Sachen Gesetze, Kosten, Technik und Cyberkriminalität möchte ich hiermit Luft verschaffen und damit die Kehrseite dieses tollen Hobbies aufzeigen.

Und ja! Ich möchte auch die Frage in den Raum stellen, ob es überhaupt Sinn macht, weiterzumachen.

Der Urknall – ich möchte bloggen

Wir gehen zurück in den Jahreswechsel 2013-2014. Wie so oft in dieser Zeit bin ich am zocken und nutze die freien Tage mit dem Spiel – ich weiß es noch genau – Far Cry 3.

Aus Zufall stoße ich bei der Suche nach einer Lösung auf einen Blog. Sofort war ich von dieser Art Webseite fasziniert! Keine nervige Werbung wie bei den großen Magazinen. Keine überladene Reiz- und Informationsflut. Eine direkte und persönliche Ansprache vom Verfasser zum Leser.

Selten hatte ich einen so interessanten und hübsch aufgemachten, privaten Gamerblog gesehen. Bisher waren Blogs für mich total uninteressant. Auf geschlossenen Plattformen eine Unterseite, auf der man wild texten darf. Aber dieser Blog war eindeutig selbst gehostet, hatte eine coole Domain und wirkte professionell.

Der Gedanke eines eigenen Blogs lies mich die folgenden Tage nicht mehr los. Hier kannst du im Detail lesen, wie es zum ersten Entwurf von gamer83.de kam… 

 

Das vergangene Jahr

Nach dem kleinen Ausholer in die Anfänge, spulen wir nun wieder zurück in die Zukunft (;-). Wie Anfangs erwähnt, ist im letzten Jahr einiges hinter den Kulissen passiert. Der Spaß am eigentlichen bloggen blieb dabei leider etwas auf der Strecke.

DSGVO

Tja, welcher Betreiber einer Internetseite, egal welcher Art, hat sich um den Mai 2018 nicht den Kopf zum Thema Datenschutz zerbrochen?

Auch wenn das deutsche Datenschutzgesetz schon vorher recht streng war, hat der Hype darum – der auch in jeder anderen Lebenslage spürbar war – zu brutalem Aktionismus geführt. Wie viele andere Blogger stand auch ich vor einem riesigen Berg aus Fragezeichen und Paragraphen.

Nicht wenige strichen die Segel und gaben ihr Projekt auf. Berechtigt!

Doch mit eisernem Willen und recht fundierter Datenschutz-Beratung aus meinem beruflichem Umfeld, konnte ich die Anforderungen erfüllen und umsetzen.

ABER: Neben sehr viel Zeit, musste ich auch etwas Geld in die Hand nehmen. So habe ich mir über eine IT-Rechtskanzlei ein Impressum sowie eine Datenschutzerklärung erstellen lassen. Sicher ist sicher.

Und das nervt mich sehr an der ganzen Geschichte!

Nicht nur das investierte Geld. Eher die Tatsache, dass ich als kleiner privater Blogger krasse Richtlinien auferlegt bekomme und ständig damit rechnen muss, von so einem Drecks-IT-Anwalt abgemahnt zu werden. Und das Ganze für einen Umfang an Datenschutz, den irgendwie keiner haben möchte. Oder kennst du jemand, der sich freudig und zufrieden den neuen Datenschutzbestimmungen gegenüber zeigte? Ich nicht.

Schon damals fragte ich mich: Ist es das alles noch Wert? 

Die nächste Klatsche: Hackerangriffe

Schließlich kehrte dann irgendwann Ruhe ein und die übrig gebliebenen Blogger machten ihren Frieden mit der DSGVO. Auch ich. Immerhin war ich am Ende doch ein wenig stolz, das alles gemeistert zu haben.

Und dann passierte es: Meine Seite wurde gehackt!
Und dies gleich zweimal in kurzen Zeitabständen.

Beim ersten Mal die Seite selbst, die dadurch hunderte URLs mit Clickbaiting Begriffen erzeugte, die wiederum auf unseriöse Inhalte verlinkten. Prima! Ich durfte alle von Hand löschen und einzeln aus dem Google Index löschen…

Beim zweiten Mal erwischte es meine Piwik-Installation und die aufgebaute Besucherstatistik ging flöten. Das war natürlich nicht gar so wild, sorgte aber wieder für Arbeit und Ärger.

Das Ende vom Lied: Wieder musste ich Geld in die Hand nehmen, um den Scherbenhaufen zu beseitigen und die Seite wieder fit zu machen. Ein Serverumzug, ein Hosterwechsel sowie die Investition in ein Plugin (Wordfence) gegen Hackerangriffe. Katsching!

Bloggen 2019: Luxus mit persistenter Abmahngefahr

Screenshot aus Fallout 76 – Hacken eines Terminals

SEO, Caching und Optik

Zugegeben, unter diesem Absatz möchte ich nicht im gleichen Maße abkotzen, wie bei den Punkten zuvor. Schließlich geht es hier um die berühmten nice to have Dinge. Aber um einmal aufzuzeigen, was alles dazu gehört, muss ich das einfach erwähnen.

Wie bereits angedeutet, gefallen mir selbst Blogs, die ein klares, modernes Design haben und eine tolle Nutzererfahrung generieren. Und dies war auch schon immer oberste Priorität auf gamer83.de. Nur durch eine anständige Suchmaschinenoptimierung, Seitencaching und schicke Elemente bekommst du auch Besucher über Google oder Empfehlungen. Das ist einfach so. 

Tja und wie könnte es anders sein: Auch das kostet Geld, wenn es was „gscheits“ sein soll. In meinem Fall dieses Theme, Visual Composer, WP Rocket, ARForms, TablePress und einige mehr.

 

Kostendeckend dank Amazon Partnerprogramm

Die letzten Monate konnte ich dann endlich wieder ruhiges Fahrwasser vermelden. Unterm Strich produziert die Seite einen ganz schönen Batzen monatliche Kosten. Durch die Einbindung von Amazon Partnerlinks hält sich die Bilanz jedoch angenehm die Waage.

Es scheint, als könnte ich mich endlich wieder dem Bloggen widmen. Mehr zocken und darüber schreiben, testen und bewerten. Das eigentliche Ziel dieser Seite.

Die Pflege und Instanthaltung der vielen Extras, Scripte und Plugins sowie die allgegenwärtige Gefahr das Gesetz zu brechen, gehört wohl 2019 einfach dazu. So ist das eben.
Take it or leave it…. 

Mai 2019 …

Juni 2019 …

Juli 2019 …

August 2019 …

September 2019 …

Bloggen 2019: Luxus mit persistenter Abmahngefahr

Screenshot aus Fallout 4 – Die Bomben fallen

Die Bombe! EuGH Urteil und Cookies

Oktober 2017. Mit dem Urteil in der Sache Planet49 lässt der Europäische Gerichtshof die Bombe platzen und entfesselt eine erneute Welle von Aktionismus, Panikmache und landesweiter Unsicherheit.

Über einen Monat ist nun her. Und erst jetzt habe ich mich wieder beruhigt und kann meinen Frust in Worte fassen.

So langsam habe ich echt keinen Bock mehr!

Wieder muss ich mich stundenlang in ein Thema einlesen, von dem ich keine Ahnung habe. Nur um am Schluss festzustellen, dass das Gesetz wieder einmal an meiner Lust knabbert, den Blog überhaupt noch zu betreiben.

Während es bei der DSGVO-Sache viele Kleinigkeiten waren, die wir Seitenbetreiber umsetzten mussten, zielt das Urteil mit den Cookies nur auf dieses eine Thema. Das hat es aber in sich! 

Ich muss bitte was?!

Alle verwendeten Cookies dem Nutzer als Opt In vor dem Betreten der Seite zur Auswahl stellen und diese auch im Detail nennen und erklären. Dazu gehört die Quelle, was der Cookie bezweckt und wie lange er gespeichert wird.

Was zur Hölle!
Gestern wusste ich noch nicht was CSS bedeutet oder wie man HMTL schreibt und heute soll ich meine Cookies auslesen und beschreiben? Wie soll ich das bitte anstellen?

Wer hat eigentlich diese Leute gewählt, die solch einen Quatsch erlassen, den keiner braucht geschweige denn haben möchte? Cookies sind doch eine gute Sache und machen uns allen die Nutzung des Internets einfacher und bequemer.

Jeder Kaufladenbesitzer darf seine Räume mit Video überwachen aber wir dürfen in Zukunft nicht einmal mehr wissen, wie viele Gäste wir im Moment auf der Seite haben? Klar, jeder kann frei entscheiden, die Cookies auch anzunehmen. Aber wenn ich als Nutzer die freie Wahl habe unerkannt zu bleiben, brauchen wir uns nicht weiter unterhalten.

Stell dir mal vor: Du betrittst einen Supermarkt und am Eingang darfst du wählen ob du den Laden ganz normal benutzen- oder lieber unsichtbar durch die Gänge schleichen möchtest. Und?

Die letzten Tage habe ich mir wirklich überlegt, alles hinzuschmeißen. 

Wer weiß, was als nächstes kommt? Vielleicht ist es auch ein netter Brief vom Anwalt. Die Gefahr ist allgegenwärtig und persistent (sorry, ich mag das Wort einfach).

So langsam stellt sich bei mir das Gefühl ein, als wäre ich als kleiner Seitenbetreiber immer DAS BÖSE, dass allen nur schaden möchte. Also warum nicht einfach NUR zocken und meinen Käse twittern und auf Instragram posten? Kein Risiko, kein Stress, keine Kosten.

Fazit: Am Ende ist die Leidenschaft und der Stolz des bisher erreichten dann doch zu groß. Es macht trotz allem noch sehr viel Spaß, meinen EIGENEN digitalen Laden zu haben. Also muss ich mich wieder durchbeißen und genau informieren. Wieder etwas über das Internet lernen. Zum Glück gibt es ein sehr gutes Plugin (Borlabs Cookie), dass in dieser Sache wirklich gute Arbeit leistet.

Ach ja, es kostet 39,- Euro pro Jahr. Katsching!

 

Bloggen = Luxus?

Um den Kreis mit der Überschrift dieses Beitrags zu schließen, muss ich noch über diese Behauptung sprechen.

Das Hosten eines eigenen Blogs sehe ich inzwischen definitiv als kostspieliges Hobby. Na gut, das Wort Luxus war vielleicht etwas reißerisch gewählt. Dennoch kann und will sich nicht jeder diesen finanziellen Druck neben dem gesetzlichen Druck leisten.

Auch gamer83.de kostet unterm Strich ca. 50,- Euro im Monat. Dabei sind auch Käufe von diverser Hardware und Equipment mit umgelegt. Ebenso Ausgaben für Spiele und Software. Wie ein Foodblogger viel kocht, spiele ich viel. So ist das.

Vor kurzem habe ich eine interessante Möglichkeit entdeckt, die Kosten etwas zu reduzieren. 

Die Plattform Steady bietet Bloggern wie mir die Chance, das eigene Projekt ähnlich wie beim Crowdfunding zu finanzieren. Das Ganze funktioniert nur etwas anders. Und zwar über monatliche Mitgliedschaften, für die es unter Umständen auch Gegenleistungen gibt.

Deshalb bitte ich dich, schau dir einfach mal meine Steady-Seite an und überlege es dir. (hier klicken ;-) 

Du kannst mir auch gerne hier in den Kommentaren deine Meinung dazu sagen. Wenn dir mein Blog gefällt, ist es bestimmt kein Problem, mir einen Energy-Drink auszugeben ;-)

 

In diesem Sinne – Danke für deine Unterstüzung …

SPIELE NICHT EINFACH. SEI LEIDENSCHAFTLICH!
Dennis | gamer83.de

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