Thimbleweed Park

Thimbleweed Park

8.7

Empfehlenswert

Thimbleweed Park – 9 Verben für ein Hallelujah

Thimbleweed Park

Oh mein Gott, bin ich fasziniert von diesem Adventure!

Ich kann gar nicht genau beschreiben, welches GAMERGEFÜHL ich zurzeit empfinde.

Es ist keines der Üblichen…

Ich bin weder ungezügelt süchtig nach dem Spiel, noch bin ich kinnladehängend von der Technik geplättet.

Es ist so eine Art… längst vergessene… fast ausgestorbene… GILBERITIS!

 

Anfängliche Skepsis

Als Thimbleweed Park im März 2017 erschien, war ich zunächst skeptisch.

Zu viele mittelmäßige Adventures wurden in den letzten Jahren (Jahrzehnten?) gezockt. Mal waren gute dabei, mal sehr schlechte. Manche schafften es nicht einmal über eine Stunde nach dem Intro hinaus.

Müsste ich auf Anhieb ein gutes aufzählen, würde ich vermutlich Geheimakte Tunguska nennen. Eventuell noch Deponia (der erste Teil!).

Vom Rest hab ich nicht mehr viel behalten (außer einen Titel mehr in der Spielbibliothek).

Es ist doch so: Irgendwann gegen Ende der 90er haben sich die Point & Click Adventures verändert. Abgesehen von der Grafik waren das zwei wesentliche Merkmale:

  1. Die geliebten Verben (öffne, benutze, rede mit, etc.) wurden durch ein „viel cooleres und moderneres“ System ersetzt.
  2. Die Rätsel wurden lahm und einfallslos.

Mit dem zweiten Punkt möchte ich auf keinen Fall behaupten, dass sie zu einfach wurden…

…oder eigentlich doch, sie wurden zu einfach.

Zu einfach gestrickt, zu voraussehbar und zu logisch.

Damit ist unter anderem gemeint, dass gefundene Inventargegenstände dem Spieler SOFORT signalisieren, was damit zu tun ist. Und auch an welchem Schauplatz der Gegenstand einzusetzen ist.

Früher war es auch üblich, dem Spieler viel mehr Inventargegenstände an die Hand zu geben, wie er eigentlich benötigt. Einfach um ihn zu verwirren. Die Lösung lag nicht sofort auf der Hand!

Stundenlanges Tüfteln und Ausprobieren machten doch erst den Reiz aus. Die Erlösung und hormonausschüttendes Erlebnis war dann der Moment, wenn auf einmal etwas auf dem Bildschirm passierte!

Wurde in 90 % der neuen Adventures abgeschafft.

Macht das Spiel nicht zu schwer, sonst kauft es keiner! Und viel kombinieren sollen sie auch nicht. Packt viel Story und Grafik rein, das schlucken die schon.

So könnte die Anweisung eines Publishers an die Entwickler heute lauten… 

 

Comeback der Verben

Was aber haben Ron Gilbert und Gary Winnick da bei Thimbleweed Park gemacht?

Sie führen die Verben wieder ein!

SELBSTVERSTÄNDLICH wurde ich da schnell auf dieses neue Adventure aufmerksam. Schließlich sind es nicht nur die Verben.

Die Big Daddys der Adventures persönlich haben es gemacht!

Außerdem wurde es eine Art Retro-Hommage an all die großen Erfolge und typischen Eigenarten der früheren Adventures, die doch alle so lieben aber keiner mehr machen wollte.

Meiner anfänglichen Skepsis trotzend, landete das Spiel also auf der Wunschliste, dann irgendwann im Warenkorb und letztendlich auf der Festplatte.

 

GILBERITIS schlägt zu

Nach inzwischen acht Stunden knobeln, tüfteln, probieren und köstlich amüsieren, bin ich im totalen Adventure-Fieber.

Thimbleweed Park gibt mir einfach alles, was ich seit den ersten Monkey Island Spielen nicht mehr erlebt habe…

Tolle Story, super Rätsel, typischer Humor und das unter der Dusche über ein Rätsel nachdenkende nachwirken des Spiels.

Herrlich!

Diese Eigenschaften gemeinsam in einem Adventure vereint, kenne ich bisher nur von Titeln, an denen Ron Gilbert mitgewirkt hat. Daher nenne ich das seit heute einfach mal GILBERITIS.

Wie siehst du das? Spielst du auch Thimbleweed Park? FÜHLST du genauso?

4 Kommentare

  1. Klingt super. Ich freu mich schon drauf, dass auf meiner Switch im Zug spielen zu können.

    Antwort
    • Oh ja das bietet sich natürlich an. Was mobiles fehlt mir noch zum zocken :-)

      Antwort
  2. Bislang war ich immer nur etwas angefixt. Also gut, dann hole ich es mir eben endlich. Wenn ich dann Nachts wach liege und über verdrehte Rätsel nachdenke, hast du Schuld daran.

    Antwort
    • Da bin ich doch gerne Schuld, wenn ich einem Gamer schlaflose Nächte bereiten kann :-)

      Antwort

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